„Dörfer auf Tour“

Mehrheit für generelles Bettelverbot in Städten

Österreich
30.11.2019 11:25

Die Mehrheit der Österreicher spricht sich für ein generelles Bettelverbot in Städten aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Nachrichtenmagazins „profil“. Die Stadt Wien will indes die Gangart im Umgang mit der organisierten Bettelei verschärfen, kündigte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) an.

67 Prozent der Befragten sind laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique Research durchgeführten Umfrage für ein generelles Bettelverbot in Städten, nur 26 Prozent lehnen dieses ab. Acht Prozent der Befragten hatten dazu keine Meinung.

„Ganze Dörfer auf Betteltour“
In Wien will man jedenfalls künftig schärfer gegen die organisierte Kriminalität vorgehen. „Wir wissen, dass es Gegenden in Rumänien gibt, von wo ganze Dörfer auf Betteltour fahren. Das kann ich als Stadtrat nicht akzeptieren“, sagte Wiens Stadtrat Peter Hacker im Interview mit dem „profil“. 

(Bild: thinkstockphotos.de)

Für ihn habe das nichts mit Armutsbekämpfung zu tun. „Da nützt eine Gruppe einfach die Gesellschaft und die Situation in einer Stadt aus.“ Hacker fühle sich „vor allem für die Menschen in Wien zuständig“. „Wir können nicht die Armut der ganzen Welt in dieser Stadt bekämpfen.“

Schwerpunktaktion gegen organisiertes Betteln
Derzeit läuft eine Schwerpunktaktion der Wiener Polizei gegen organisiertes Betteln. Innenminister Wolfgang Peschorn möge klären, „ob die Leute rechtmäßig hier sind oder nicht“, forderte Hacker. „Das ist sein Job, nicht unserer.“ Auf die Frage, ob er dafür sei, mehr osteuropäische Bettler abzuschieben, meinte der Stadtrat: „Ich bin nicht dafür, ich hätte nur nichts dagegen. Das ist ein feiner Unterschied.“

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