FPÖ-Chef Norbert Hofer ist nach einem Selfie mit einem Mitglied der Identitären am Akademikerball in Wien mit Kritik konfrontiert. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch meinte am Samstag via Twitter: „Mit Identitären Selfies machen und zugleich mit ihnen nichts zu tun haben, geht nicht zusammen.“
Hofer hatte mit dem Salzburger Identitären-Chef Edwin Hintsteiner posiert, der das Foto dann auch auf Twitter veröffentlichte und mit den Worten „Ich finde den Akademiker-Ball so schön“ kommentierte.
„Dies zeigt einmal mehr Nähe“, kommentierte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Deutsch das Selfie, „und nicht die vielbehauptete Distanz“. Auch ÖVP-Abgeordneter Martin Engelberg übte Kritik. Das Foto spreche eine „deutliche Sprache“ und sei Beleg dafür, dass sämtliche Kritik an der fehlenden Distanz der Freiheitlichen zum rechten Rand begründet ist. Es sei „völlig inakzeptabel“ sich als Chef einer demokratischen Partei mit Vertretern der Identitären zu zeigen.
Auch Strache ätzt
Kritik an der am Akademikerball gehaltenen Rede Hofers kam auch von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. „Multikulti-Haimbuchner (der oberösterreichische FPÖ-Chef, Anm.) und St. Georgs-Orden @norbertghofer sprechen von einer ,Vertiefung ihrer Ideologie‘ - das ist wahrscheinlich die angestrebte endgültige Fusion der Hofer-FPÖ mit der ÖVP von @sebastiankurz“, meinte Strache, der sich zuletzt einen Antritt für die Partei „Allianz für Österreich“ (DAÖ) bei der Wien-Wahl offen gelassen hatte.
Vernetzungstreffen der Rechten
Der Akademikerball, der als Nachfolger des Balls des Wiener Kooperationsrings (Anm. Dachverband mehrerer deutschnationaler und auch schlagender Burschenschaften) gilt, sorgt jedes Jahr aufs Neue für teils hitzige Debatten. Veranstaltet wird der Ball vom „Wiener Akademikerball Ballausschuss“, im Impressum der Website ist allerdings die FPÖ Wien angegeben. In den letzten Jahren waren immer wieder hochrangige Köpfe der rechtsextremen Szene auf dem Ball zu Gast gewesen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.