Doskozil überwältigt:

„Haben Lebenszeichen der Sozialdemokratie gesetzt“

Burgenland
26.01.2020 16:46

Mit schwacher Stimme zu ungeahnter Stärke: Hans Peter Doskozil ist mit seinem fulminanten Sieg bei der burgenländischen Landtagswahl endgültig zum neuen starken Mann in der SPÖ aufgestiegen. In einer ersten Stellungnahme vor vielen roten Sympathisanten ließ er seinen Emotionen freien Lauf (siehe Video): „Das ist sicher der schönste Tag in meinem Leben. Wir haben heute ein Lebenszeichen der Sozialdemokratie gesetzt.“ 

Die SPÖ Burgenland sei nicht größenwahnsinnig geworden, sondern bei den Menschen gelieben und habe deren Themen angesprochen, sagte Doskozil in den Klubräumlichkeiten der burgenländischen SPÖ mit Tränen in den Augen. Und fügte hinzu: „Ich bin stolz, bei der SPÖ Burgenland zuhause zu sein. Wir werden dieses Vertrauen der Menschen nicht enttäuschen und sorgsam damit umgehen.“

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Video: Erstes Statement von Doskozil

Rendi-Wagner: „Wir alle können uns ein Beispiel nehmen“
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner, die in der Vergangenheit immer wieder von Doskozil kritisiert wurde, zeigte sich überglücklich über den Wahl-Triumph. „Wir alle können uns ein Beispiel nehmen, wie die gesamte SPÖ Burgenland für ein gemeinsames Ziel gelaufen ist und wie nah sie bei den Wählern ist. Doskozil steht für eine Politik, die die Sorgen der Menschen ernst nimmt und ganz konkret Probleme löst wie zum Beispiel im Pflegebereich.“

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Überall dort, wo die Sozialdemokratie Regierungsverantwortung habe, arbeitee sie tagtäglich daran, das Leben der Menschen zu verbessern und den sozialen Ausgleich zu fördern, so Rendi-Wagner. SPÖ-Bundesgeschäftfsührer Christian Deutsch hob hervor, „dass der Kurs der sozialen Sicherheit von den Burgenländerinnen und Burgenländern honoriert wurde“. 

Verhaltene Freude bei ÖVP
Thomas Steiner, Spitzenkandidat der ÖVP, regierte trotz leichter Zugewinne mit verhaltener Freude. „Für uns ist wichtig, dass wir unsere Ziele erreicht haben“, betonte Steiner im „Haus der Volkspartei“ in Eisenstadt. Sowohl ein Plus als auch ein Dreier vor dem Ergebnis seien gelungen. Das gute Abschneiden der SPÖ sei wohl auch damit zu begründen, dass „die FPÖ abgestürzt ist und abgestraft wurde für die Regierungsbeteiligung“, meinte Steiner. 

ÖVP-Spitzenkandidat Thomas Steiner (re.) und Bundeskanzler Sebastian Kurz (Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)
ÖVP-Spitzenkandidat Thomas Steiner (re.) und Bundeskanzler Sebastian Kurz

Obwohl Hochrechnungen für die FPÖeinen Absturz unter die Zehn-Prozent-Marke auswiesen, gab sich Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) optimistisch: „Ich glaube schon noch, dass wir die zehn Prozent überschreiten“, sagte er im FPÖ-Klub im Eisenstädter Landhaus vor Journalisten.

FPÖ: „Nicht SPÖ, sondern Doskozil hat Wahl gewonnen“
Es sei „sehr bemerkenswert“, weil Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) einen Vorzugsstimmen-Wahlkampf gemacht habe, der „wirklich gut“ gewesen sei. Nicht die SPÖ habe die Wahl gewonnen, sondern Doskozil habe gewonnen, betonte Tschürtz. Unter diesem Aspekt seien zehn Prozent „nicht so schlecht“, meinte der Landeshauptmannstellvertreter. Schwarz-Grün sei im Burgenland hingegen „gescheitert“.

Johannes Tschürtz (FPÖ) (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Johannes Tschürtz (FPÖ)

Grüne „sehr zufrieden“
Die Grünen seien laut Generalsekretär Thimo Fiesel mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“. Er gab zu, dass die Grünen im Burgenland zwar weniger Stimmen als bei der Nationalratswahl geholt haben, gegenüber der Landtagswahl 2015 gebe es aber „leichte Gewinne“. Er hoffe nach wie vor auf ein drittes Mandat und damit die Klubstärke.

Regina Petrik (Grüne) (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Regina Petrik (Grüne)

NEOS nicht im Landtag: „Es ist schwierig für uns“
Eduard Posch, NEOS-Spitzenkandidat bei der Burgenland-Wahl, will sich auch nach dem verpassten Einzug seiner Partei in den Landtag nicht zurückziehen. „Ich werde weitermachen“, sagte er kurz nach dem Bekanntwerden der ersten Hochrechnungsergebnisses in der NEOS-Parteizentrale in Eisenstadt. Niki Scherak, Stellvertretender Klubobmann der NEOS im Nationalrat, führte das schlechte Ergebnis auch darauf zurück, dass es im Burgenland „wenige Großstädte“ gebe. „Es ist schwierig für uns, im Burgenland Fuß zu fassen“, sagte er.

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