Bei den niederösterreichischen Kommunalwahlen hat es am Sonntag Mehrheitswechsel in 18 Gemeinden gegeben. Ein historisches Ergebnis schaffte etwa die Wiener Neustädter ÖVP, die in der zweitgrößten Stadt des Landes erstmals Platz eins erreichte. Insgesamt eroberte die Volkspartei zwölf Mehrheiten, während das der SPÖ nur viermal gelang. Je einmal holten Namenslisten, die von Schwarz bzw. Rot unterstützt wurden, die Mandatsmehrheit.
In Wiener Neustadt holte die Liste von ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger die Mehrheit mit 45 Prozent der Stimmen, ein Novum bei Gemeinderatswahlen. Bundeskanzler Sebastian Kurz gratulierte via Twitter und sprach von einem „fulminantem Ergebnis“ in ganz Niederösterreich, aber besonders in Wiener Neustadt, Amstetten und Gmünd. Denn auch in Amstetten überholte die ÖVP die SPÖ, genauso wie in Gmünd, wo die Volkspartei jetzt bei knapp 60 Prozent liegt.
ÖVP in sechs Gemeinden über 90 Prozent
Dass Niederösterreich ein Kernland der ÖVP ist, zeigte auch der Umstand, dass die Schwarzen in sechs Gemeinden mehr als 90 Prozent holten. Die Hochburg war Furth an der Triesting, wo die ÖVP mit 96,35 Prozent alle 15 Mandate sichern konnte. Die SPÖ kam lediglich auf 3,65 Prozent und ist somit nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
Volkspartei mit bestem Gesamtergebnis
Bei den Gesamtstimmenanteilen kam die ÖVP auf 52,7 Prozent und eroberte 307 zusätzliche Sitze in Gemeinderäten dazu. Ein leichtes Minus von 3,2 Prozent bedeutete für die SPÖ 27,8 Prozent. Die Grünen kamen auf 5,9 Prozent (plus 1,4 Prozent) und überholten somit die FPÖ, die nur noch 5,8 Prozent der Stimmen holen konnte. Auf die NEOS entfielen 1,3 Prozent und die sonstigen Listen kamen auf 6,6 Prozent.
Eberfurth als SPÖ-Hochburg
Die am kommunalen Wahlsonntag einigermaßen gebeutelte SPÖ durfte sich in Ebenfurth über 85,14 Prozent freuen. In der Gemeinde im Bezirk Wiener Neustadt hat der frühere Klubobmann im niederösterreichischen Landtag, Alfredo Rosenmaier, seit 1996 das Amt des Bürgermeisters inne. Die Plätze zwei und drei im Ranking der SPÖ-Hochburgen nahmen Waidmannsfeld (Bezirk Wiener Neustadt) und Klein-Neusiedl (Bezirk Bruck an der Leitha) mit 84,88 bzw. 82,49 Prozent ein.
Bestes FPÖ-Ergebnis im Waldviertel
Bad Großpertholz (Bezirk Gmünd) im nordwestlichen Waldviertel wurde mit 28,64 Prozent (plus 19,51 Prozentpunkte) zur Nummer eins der FPÖ. Die Grünen schafften in Marchegg im Bezirk Gänserndorf 39,36 Prozent. Viermal konnten die NEOS ein zweistelliges Ergebnis einfahren, am stärksten waren sie in Michelbach (Bezirk St. Pölten) mit 16,99 Prozent.
„Miteinander für Laab“ war bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen die erfolgreichste unabhängige Liste. Sie erreichte in der Gemeinde im Bezirk Mödling 73,47 Prozent.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.