170 steirische Reviere

Der Biber erobert sich seinen Lebensraum zurück

Steiermark
05.02.2020 08:00

Die Zahl der Biber hat sich in den letzten Jahren vervierfacht. 170 Reviere mit gesamt 600 Tieren wurden zuletzt in der Steiermark gezählt - und es werden noch mehr. Nachdem bereits viele Abschnitte der größeren Flüssen besetzt sind, errichten die Nager nun immer öfters an kleineren Zubringern ihre arttypischen Burgen. Mitunter gibt es auch Konflikte.

Nach seiner Ausrottung im 19. Jahrhundert infolge intensiver Bejagung erobert sich der Biber seit 30 Jahren seine einstigen Reviere wieder zurück.

„Aktuell gibt es Nachweise in den Tälern der Lafnitz, Feistritz, Raab, Sulm, Laßnitz, Kainach und Mur sowie im Leibnitzer und Grazer Feld“, erzählt Brigitte Komposch, Biberberaterin für die Steiermark vom Ökoteam in Graz.

Der Pflanzenfresser ist in der Lage, Stämme mit einem Umfang von mehr als 50 Zentimeter zu fällen. (Bild: Ökoteam/Komosch)
Der Pflanzenfresser ist in der Lage, Stämme mit einem Umfang von mehr als 50 Zentimeter zu fällen.

Wasserspiegel steigen an
Dass die Existenz des nützlichen Dammbauers zuletzt vermehrt auffällt, liegt vor allem an einem: „Da immer mehr Abschnitte an den Flüssen besetzt und die Tiere territorial sind, weicht der Nager nun auf Zubringer aus. Baut er an einem Bächlein, das bislang nur 15 Zentimeter tief war, einen Damm und der Wasserstand schwillt plötzlich auf einen Meter an, registriert der Mensch das natürlich“, sagt die Expertin.

Ehrenamtlicher Flussökologe
Von der Fähigkeit des Bibers, die Landschaft nach seinen Bedürfnissen zu gestalten, profitieren zahlreiche andere Arten wie Fledermäuse, Vögel, Amphibien, Fische sowie verschiedene Pflanzenarten. „Das Tier verbessert den ökologischen Zustand unserer Flüsse - und das gratis“, betont Komposch.

(Bild: Krone-Grafik)

Konflikte mit der Landwirtschaft
Dass die Ausbreitung des Pflanzenfressers aber auch für Konflikte sorgt, liegt auf der Hand: „Schwierigkeiten gibt es im Bereich der Landwirtschaft. Nämlich dann, wenn ein gestiegener Wasserspiegel einen Rückstau in Drainagen verursacht“, weiß die Wildbiologin.

Antworten auf viele Fragen findet man in der Broschüre „Der Biber in der Steiermark - der Baumeister ist zurück“, die kostenlos bei der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht angefordert werden kann.

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