Lizenzen laufen aus

Novomatic wendet sich vom Kleinen Glücksspiel ab

Österreich
05.02.2020 12:39

Der Glücksspielriese Novomatic wird sich nicht mehr um Lizenzen für das Kleine Glücksspiel bewerben, wenn diese auslaufen. Das hat Vorstandschef Harald Neumann am Mittwoch am Rande einer Glücksspielmesse in London angekündigt. Derzeit hält der Konzern entsprechende Zulassungen in allen fünf Bundesländern, in denen es solche Landesausspielungen gibt.

Zuerst läuft die Lizenz in Oberösterreich 2023 aus. Weitere hält Novomatic in der Steiermark, dem Burgenland und Kärnten. Betreiber ist die Novomatic-Tochter ACE. Ein Ausstieg könnte auch über einen Verkauf der ACE erfolgen. Der Fokus des Gumpoldskirchener Glücksspielkonzerns soll künftig voll auf internationale Geschäfte gelegt werden.

Der Konzern von Johann F. Graf, bei dem die ehemalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig für Corporate Responsibility und Sustainability verantwortlich ist, wird sich Neumann zufolge für gar keine neuen Lizenzen in Österreich mehr bewerben, auch nicht für Casino-Lizenzen.

Eine Gesetzesänderung hätte eine bundesweite Lizenz für das - länderweise verbotene - kleine Glücksspiel schaffen sollen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild))
Eine Gesetzesänderung hätte eine bundesweite Lizenz für das - länderweise verbotene - kleine Glücksspiel schaffen sollen.

Fokus liegt künftig im Ausland
„Der Fokus liegt in Zukunft außerhalb Österreichs“, sagte Neumann in London. Das gelte beispielsweise auch, falls es in Österreich einmal zur Vergabe von Onlineglücksspiellizenzen kommen sollte. Man wolle sich „nicht wieder vorwerfen lassen, in Österreich irgendwelche Interessen zu verfolgen“, sagte Neumann, ohne auf direkt die Casinos-Affäre eingehen zu wollen.

Zentrale bleibt in Gumpoldskirchen
Fix in Österreich bleibe allerdings die Firmenzentrale im niederösterreichischen Gumpoldskirchen sowie der Sportwettenanbieter Admiral. Dazu wolle man auch die Finanzbeteiligung an den Österreichischen Lotterien halten und freilich auch allen legalen Spielanbietern in Österreich Software oder Geräte liefern.

Die Cafés des zum Novomatic-Konzern gehörenden Sportwettenanbieters Admiral bleiben in Österreich. (Bild: Elmar Gubisch)
Die Cafés des zum Novomatic-Konzern gehörenden Sportwettenanbieters Admiral bleiben in Österreich.

Die Beteiligung an der Casinos Austria AG (CASAG) soll bis zur Jahresmitte endgültig abgestoßen sein. Dann will sich Neumann aus den Aufsichtsräten der CASAG und der Österreichischen Lotterien zurückziehen, kündigte er an.

In den Medien war bereits m November 2019 darüber spekuliert worden, dass Novomatic im Zuge der Casinos-Affäre einen Rückzug aus dem Österreich-Geschäft erwägen könnte. „Wir haben uns das anders vorgestellt, als wir die Casinos-Anteile gekauft haben“, sagte Neumann damals.

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