Der Fachkräftemangel bleibt das bestimmende Thema in der heimischen Wirtschaft. Eine Tatsache, die sich nun auch im aktuellen Fachkräfteradar der Wirtschaftskammer Steiermark widerspiegelt. 57 Prozent der weiß-grünen Betriebe haben demnach massive Probleme, qualifiziertes Personal zu finden. Am höchsten im Kurs stehen auch weiterhin technische Berufe.
Die Zahl der Arbeitslosen pro offener Stelle ist der Indikator für den Fachkräfteradar. Wobei Werte unter 1,5 als Mangel eingestuft werden. In der Steiermark lag diese Zahl im Jahr 2019 bei den Fachkräften bei 1,35.
Am prekärsten ist die Situation bei technischen Berufen: Bei Diplomingenieuren für Starkstromtechnik liegt diese Zahl etwa bei 0,17 - auf knapp 26 offene Stellen kommen nur 4,3 Arbeitslose. Nicht viel besser sieht’s in der Steiermark bei Datenverarbeitungstechnikern (0,18) oder Nachrichtentechnikern (0,19) aus.
In Graz gibt es zu wenige Betonbauer
Auffällig sind die regionalen Unterschiede: Während im Großraum Graz ein eklatanter Mangel an Betonbauern (auf elf offene Stellen kommt nicht einmal ein Bewerber) herrscht, kommen etwa in Gleisdorf mehr als sechs offene Stellen auf einen Arbeitslosen in diesem Bereich. „Dazu werden durch die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren doppelt so viele Menschen in Pension gehen, wie ins Erwerbsleben nachrücken - und da muss man kein Mathematiker sein, um die Folgen abschätzen zu können“, stellt der steirische WKO-Chef Josef Herk klar.
Er nimmt deshalb vor allem die Politik in die Pflicht und fordert die Umsetzung von drei Maßnahmen: „Wir müssen die Mobilität der Arbeitslosen erhöhen - wir würden uns hier ein positives Anreizmodell wünschen, denn es kann nicht sein, dass in Wien beispielsweise Hunderte Köche arbeitslos sind, während in der Steiermark viele Hoteliers und Gastronomen in den Skigebieten händeringend nach Personal suchen.“
Qualifzierte Zuwanderung notwendig
Dazu fordert er die Forcierung unternehmensnaher Ausbildungen und hakt auch neuerlich bei der qualifizierten Zuwanderung ein. „Ich würde mir wünschen, dass die Debatte hier nicht ständig mit Migrationsfragen vermischt wird.“
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