Treffen in Wien

Sollte Gruppe um Baumgartner Ibiza-Video kaufen?

Österreich
14.02.2020 11:00

Noch immer sind die Hintergründe des Ibiza-Videos nicht restlos geklärt. Nun brachte ein Beschuldigter in der Causa den Namen des Extremsportlers Felix Baumgartner in Zusammenhang mit der Affäre. Seinen Aussagen zufolge soll eine Gruppe um Baumgartner versucht haben, für den über das Video gestürzten ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache die gesamten Aufnahmen aus der Finca zu kaufen.

Strache sieht sich bis heute als Opfer einer Verschwörung, klagte erfolglos auf Herausgabe des berüchtigten Videos, das 2017 in einer Villa auf Ibiza entstand und mit seinem Auftauchen am 17. Mai 2019 die innenpolitischen Verhältnisse in Österreich komplett auf den Kopf stellte. Er soll seitdem nicht nur über den Rechtsweg versucht haben, an das brisante Material zu kommen. Angeblich bot der ehemalige FPÖ-Chef eine sechsstellige Summe für die mehr als sieben Stunden, von denen knapp sieben Minuten reichten, den Vizekanzler zu stürzen. Strache dementierte dies freilich - wie auch den jüngsten Bericht des „Standard“ zur Causa.

H.-C. Strache ist Beschuldigter in mehreren Strafverfahren. (Bild: AFP)
H.-C. Strache ist Beschuldigter in mehreren Strafverfahren.

Deal mit „Investorengruppe“ kam nie zustande
Wie die Zeitung unter Berufung auf die Einvernahme des im Rahmen der Ibiza-Affäre Beschuldigten K. schrieb, habe der in Untersuchungshaft sitzende K. ausgesagt, dass bei einem Treffen zwischen unter anderem ihm und Strache behauptet worden sei, dass es eine „Investorengruppe“ gebe, die an dem Kauf des Videos interessiert sei. Einer dieser Investoren soll Felix Baumgartner gewesen sein. Der Deal sei aber nie zustande gekommen.

Felix Baumgartner (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Felix Baumgartner

Auch Philippa Strache stieß angeblich zu dem Treffen
Das Treffen habe dem Bericht zufolge Anfang Juni in Wien stattgefunden. Anwesend gewesen seien Strache und seine beiden Anwälte, der Beschuldigte K. und ein Bundesheerbediensteter, der mittlerweile als Straches Bodyguard arbeiten soll. Nach einer halben Stunde sei auch Straches Ehefrau Philippa, nun wilde Nationalratsabgeordnete, dazugestoßen. „Das Ziel war, dass diese Leute das gesamte Video (...) kaufen wollen. Es kam aber kein Angebot für das Video“, zitierte der „Standard“ aus der Einvernahme.

Heinz-Christian Strache mit Gattin Philippa (Bild: APA/Hans Klaus Techt)
Heinz-Christian Strache mit Gattin Philippa

Straches Anwälte: „Schlicht unwahr“
Straches Anwälte dementierten der Zeitung gegenüber, dass man bei dem Treffen „Interesse an einem Ankauf des Videos bekundet“ habe. Daher sei es „auch schlicht unwahr“, dass von „,Investorengruppen‘ oder gar Herrn Felix Baumgartner überhaupt nur gesprochen wurde“. Baumgartner, der derzeit in den USA sei, hat zu den Aussagen noch nicht Stellung bezogen.

Strache und Baumgartner kennen einander persönlich. Vor rund neun Monaten postete der Ex-FPÖ-Chef auf Facebook Bilder eines „gemütlichen Treffens“ sowie von einem Besuch in seinem Büro. Dazu schrieb er: „Ein guter Freund sowie ein ehrlicher und bodenständiger Mensch.“

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