SPÖ: „Skandal“

Kasse streicht Zuschüsse für manche Kinder-Camps

Politik
22.02.2020 06:00

Obwohl der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) laut Prognosen ein Minus von 1,7 Milliarden Euro bis 2024 ins Haus steht, wurde versprochen, dass es zu keinen Verschlechterungen für Versicherte kommen wird, kritisiert die SPÖ. Denn: Freiwillige Zuschüsse für manche Sommererholungscamps für Kinder dürften bald Geschichte sein. Dafür gibt es aber mehr Geld, sobald eine ärztliche Betreuung geboten ist.

Sieben Euro pro Tag – so hoch war bislang der freiwillige Zuschuss der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse für jene Eltern, die ihr Kind auf ein zweiwöchiges Sommererholungscamp geschickt haben – insgesamt hatten sie Anspruch auf 98 Euro. Das betrifft vor allem Kinder, die Erkrankungen, etwa an Atemwegen, kurieren müssen. Anlass für den Zuschuss konnten aber offenbar auch weniger schwerwiegende Gründe sein. Die Gesamtkosten für diese Camps belaufen sich auf 500 bis 900 Euro.

Zuschüsse nur für Camps unter ärztlicher Leitung
Laut einem der „Krone“ vorliegenden Mail der ÖGK sind diese Zuschüsse nun aber bald Geschichte. Künftig sollen solche nur noch jenen Camps „unter ärztlicher Leitung oder Beratung mit zusätzlich teilnehmendem Gesundheitspersonal und mit einem auf die Krankheit abgestimmten Programm gewährt“ werden, heißt es.

(Bild: AP, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Das regt die SPÖ auf: „Mit dieser Leistungskürzung kommt der nächste Schlag ins Gesicht der Versicherten“, sagt der Abgeordnete Andreas Kollross. Es sei ein Skandal, dass bei Kindern gekürzt werden soll. Kollross, der auch Vorsitzender der Kinderfreunde in NÖ ist (die derartige Sommererholungscamps organisieren), fordert die ÖGK auf, die geplanten Leistungskürzungen zu stoppen.

Mit medizinischem Personal gibt es künftig 24 Euro pro Tag
ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer erklärt der „Krone“, dass es freiwillige Zuschüsse nur noch für Camps mit medizinischem Personal geben wird – für diese allerdings statt sieben künftig 24 Euro pro Tag: „Ich bin entsetzt, dass jemals mit Beiträgen von Versicherten Camps ohne medizinisches Personal finanziert wurden! Wenn Herr Kollross seine Camps weiterhin finanziert haben möchte, muss er nur die medizinischen Voraussetzungen erfüllen.“

Sandra Schieder, Kronen Zeitung

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