Nachdem elf Spitalsmitarbeiter in der Steiermark nach einem Ausflug zum Karneval von Venedig freiwillig in Quarantäne gegangen waren, muss nun auch das Universitätsklinikum St. Pölten mit einem reduzierten Personalstand auskommen. Denn wie die „Krone“ erfuhr, waren 50 Mitarbeiter des Krankenhauses ebenfalls am Wochenende in Italien gewesen. Knapp die Hälfte von ihnen konnte am Montag den Dienst nicht antreten.
In Norditalien grassiert das Coronavirus, die Zahl der Todes- und Infektionsfälle steigt täglich. Die Angst einer Einschleppung nach Österreich ist angesichts der geografischen Nähe ständig präsent, sogar über Grenzkontrollen wird bereits laut nachgedacht. Elf Mitarbeiter des LKH Weststeiermark sind deswegen, nachdem sie in der Nacht auf Montag von einer Italienreise nach Hause gekommen waren, umgehend vorsorglich für zwölf Tage in häusliche Quarantäne gegangen. Sie hatten den Karneval in Venedig besucht und noch im Bus bei der Heimreise die Krankenhausleitung darüber informiert.
Ein ähnliche Szenario spielte sich auch in St. Pölten ab. Doch hier meldeten sich gleich 50 Mitarbeiter bei der Personalabteilung des Universitätsklinikums, dass sie nicht zum Dienst erscheinen könnten. Auch sie hatten an einer Busreise zum Karneval nach Venedig teilgenommen. Aus Sicherheitsgründen hätten sie sich, so hieß es, dann freiwillig in Quarantäne begeben. Im UKH nimmt man die Situation eher gelassen. „Wir haben 3000 Mitarbeiter und können das verkraften“, hieß es dazu gegenüber der „Krone“.
„Virus wird keinen Bogen um Österreich machen“
In Sachen Coronavirus hat am Montag auch der Krisenstab aus Bundeskanzler, Innen- und Gesundheitsminister getagt. Kanzler Sebastian Kurz kündigte danach ein verschärftes Maßnahmenpaket an. Dazu gehören eine Informationskampagne für die Bevölkerung sowie punktuelle Reisewarnungen durch das Außenministerium. „Corona wird keinen Bogen um Österreich machen“, so Kurz.
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