In Österreich haben sich mit Stand Montagabend insgesamt 18 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Tote gab es hierzulande bisher keine. Weltweit starben bereits mehr als 3000 Menschen an Covid-19. Die Zahl der Infizierten stieg auf fast 90.000 Personen.
Die heimischen Behörden sind hinsichtlich des Coronavirus im „Routinebetrieb angekommen“. Zu diesem Schluss kamen die Sektionschefin im Gesundheitsministerium, Brigitte Zarfl, und der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Lang, am Montag.
Die jüngsten Fälle betreffen einen 43 Jahre alten Grazer, der in einem Krankenwagen auf dem Weg ins Spital positiv getestet und gleich wieder nach Hause geschickt wurde, eine 59-jährige Frau aus dem Mürztal, die sich auf einer Urlaubsreise in Oberitalien befunden hatte, eine Frau in Wien, die sich an den Ärztefunkdienst gewandt hatte, sowie einen Mann in Salzburg, dessen Lebensgefährtin schon zuvor positiv getestet worden war.
350 Personen unter Quarantäne
Damit gab es bisher neun bestätigte Fälle in Wien, drei in der Steiermark und je zwei in Tirol, Niederösterreich und Salzburg. Rund 350 Personen befinden sich in behördlicher Absonderung, sagte Lang beim Pressegespräch des Einsatzstabes im Innenministerium, betonte aber: „Das heißt nicht, dass sie erkrankt sind.“
Die Betroffenen sind in engerem Kontakt mit Patienten gewesen, in den allermeisten Fällen befinden sie sich in Heimquarantäne, die auch polizeilich überwacht wird. Alle seien aber „sehr, sehr kooperativ“, sagte Lang. Auch die „Selbstversorgung“ mithilfe des Umfelds laufe sehr gut, es habe noch keiner behördlichen Unterstützung bedurft, wiewohl diese vorbereitet gewesen wäre.
2100 Tests durchgeführt
Insgesamt wurden bisher über 2100 Tests durchgeführt. Der überwiegende Teil der Infektionen nehme einen leichten Verlauf, als schwer gelte hingegen die Erkrankung eines 72-Jährigen, der seit geraumer Zeit im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital auf der Intensivstation behandelt wird. Wo sich der Anwalt angesteckt hat, ist weiter unklar, er ist nicht ansprechbar.
AUA streicht Italien-Flüge
Weil die Nachfrage nach Italien-Flügen wegen des Coronavirus stark gesunken ist, streichen die Austrian Airlines im März und April 40 Prozent ihres Italien-Angebots. Flüge nach China werden bis 24. April 2020 ausgesetzt, der Iran wird bis zum 30. April nicht angeflogen, teilte die AUA mit. In Italien sind die Strecken von Wien nach Mailand, Venedig, Bologna, Florenz, Rom und Neapel betroffen, in China die Destinationen Peking und Shanghai. Zuletzt waren die Flüge nach Peking, Shanghai und Teheran bis zum 28. März ausgesetzt worden.
Wer sich in ein vom Coronavirus besonders stark betroffenes Gebiet begibt, geht womöglich nicht nur ein Gesundheits-, sondern auch ein finanzielles Risiko ein, warnte das Außenministerium, das die bestehenden Reisewarnungen (Sicherheitsstufe 5) für die Lombardei, Teile Venetiens und die chinesische Provinz Hubei auf mehrere Provinzen im Iran - betroffen sind unter anderem die Städte Teheran und Ghom - und Teile Südkoreas - darunter die Millionen-Städte Daegu in der Provinz Gyeongsangbuk-do und Incheon mit dem internationalen Flughafen Incheon International Airport - ausgedehnt hat. Sollte für jemanden eine Rückholaktion erforderlich werden, der sich ohne Notwendigkeit über eine partielle Reisewarnung hinweggesetzt hat, kann eine Kostenbeteiligung von bis zu 25.000 Euro auferlegt werden.
Über 90.000 Infizierte weltweit
Weltweit stieg die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf mehr als 3000. In 68 Ländern wurden am Montag fast 90.000 Infektionen verzeichnet. Vor allem in Südkorea und im Iran steigt die Zahl der Infizierten weiterhin stark. Nach offiziellen Angaben starben im Iran bisher 66 Menschen. Die Epidemie erreichte inzwischen auch Millionenstädte wie New York und Moskau. In der EU wird das Risiko nun als „moderat bis hoch“ eingestuft.
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