Die Coronavirus-Pandemie hat am Montag ein drittes Todesopfer in Österreich gefordert. In der Steiermark starb in einem Akutspital eine Patientin aus einem Hartberger Seniorenheim, die unter Vorerkrankungen litt. Die Zahl der Infektionen ist mit Montagabend österreichweit auf 1048 gestiegen. Der Zeitraum bis zur Verdoppelung der Covid-19-Fälle beträgt aktuell drei Tage. Mehr als 100 Fälle werden stationär behandelt, zwölf liegen nach Informationen aus dem Gesundheitsministerium auf Intensivstationen. Das Land läuft auf Sparflamme.
Bei dem am Montag bestätigten dritten Todesfall handelt es sich um eine 1944 geborene Frau, die am Freitag mit mehreren Vorerkrankungen ins LKH Graz-West eingeliefert worden war. Dabei handelte es sich insbesondere um eine Niereninsuffizienz und Diabetes, bestätigte die KAGes. Das führte in Verbindung mit der Covid-19-Erkrankung zu einem Multiorganversagen. Das Heim, in dem 162 Betten vorhanden sind, wurde isoliert.
Damit gibt es in Österreich bisher drei bestätigte durch SARS-CoV-2 verursachte Todesfälle. In Wien starb in der vergangenen Woche ein 69-Jähriger im Krankenhaus ebenfalls mit Vorerkrankungen. Am Sonntag wurde der zweite Todesfall bestätigt. Bei ihm handelt es sich um einen 72-jährigen Schwerkranken und nicht wie zunächst berichtet um einen 65-Jährigen, sagte Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien. Am Montag bestätigte sich der Verdacht, dass er ebenfalls dem Virus erlegen war.
Acht Personen genesen
Hotspot war nach wie vor Tirol, wo es mit Stand Montagabend 313 Fälle gab. 202 wurden aus Oberösterreich gemeldet, 152 aus Niederösterreich, aus Wien 128. In der Steiermark wurden 147 Fälle registriert, in Salzburg 58, im Burgenland elf, in Vorarlberg 72 und in Kärnten 18. Gute Nachrichten: Insgesamt gelten mittlerweile acht Personen als genesen: zwei in Tirol, fünf in Wien und eine in Niederösterreich.
Steirische Gemeinde riegelt sich freiwillig ab
Die Gemeinde Ramsau am Dachstein in der Obersteiermark hat sich unterdessen am Sonntag per einstweiliger Verfügung selbst weitgehend abgeriegelt. Rechtlich dürfte die Maßnahme vorerst nicht abgesichert gewesen sein, aber Bürgermeister Ernst Fischbacher werde dafür die Verantwortung gerne übernehmen, sagte er zur APA. Am Sonntag habe ein Krisenstab getagt, nachdem eine Kellnerin einer Skibar aus dem Ennstal in der Ramsau bei ihrem Hausarzt positiv auf das Coronavirus getestet worden war. „Unser Doktor als örtliche Gesundheitspolizei sowie ich haben Gefahr im Verzug gesehen“, erklärte er. Weiter in Quarantäne blieben das Paznauntal und St. Anton am Arlberg in Tirol sowie Heiligenblut in Kärnten.
Wien: Besuchsverbot für Pensionistenwohnhäuser
Keine Quarantäne, aber ein Besuchsverbot verhängte das Kuratorium der Wiener Pensionistenwohnhäuser über seine Einrichtungen. Und es gab auch einen Corona-Fall: In einem Haus in Döbling wurde eine Covid-19-Infektion gemeldet. Eine Heimhilfe war positiv getestet worden. Bewohner waren vorerst nicht infiziert. Sieben von ihnen wurden unter Quarantäne gestellt. Auch in Steiermarks Pensionistenheimen wurde der Besucherzustrom stark eingeschränkt.
Umfangreiche Ausgangsbeschränkungen
Die österreichische Regierung und die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Ausbreitung der Infektionen zu verlangsamen. Am Montag traten zahlreiche Restriktionen in Kraft. So gobt es umfangreiche Ausgangsbeschränkungen. Auf der Straße sein sollte nur, wer auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause war und nicht im Home-Office arbeiten konnte, wer Einkäufe zu erledigen hatte und wer sich die Beine vertreten wollte. Dies sollte tunlichst in gebührendem Abstand zu anderen Menschen erfolgen.
Kein regulärer Unterricht an Schulen
Die Polizei kontrollierte punktuell. So waren letztlich deutlich weniger Menschen auf den Straßen, obwohl sich die Restriktionen zumindest in der Wiener Innenstadt noch nicht bei allen Touristen herumgesprochen haben dürften. Unterdessen sind am ersten Tag ohne regulären Unterricht aufgrund des Coronavirus nur wenige Kinder in die Schulen gekommen.
AUA und Laudamotion stellen Flugbetrieb ein
Ab Montagnachmittag sollten alle Gastronomiebetriebe für zumindest eine Woche geschlossen sein. Die Lufthansa-Tochter AUA und die Ryanair-Tochter Laudamotion kündigten an, wegen des Coronavirus ihren Flugbetrieb gänzlich einzustellen.
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