Die Billa-Mutter Rewe sucht in Österreich angesichts der aktuellen hohen Nachfrage aufgrund der Coronavirus-Ausbreitung temporär mehr als 2000 Mitarbeiter. „Es gibt kein Problem mit der Warenversorgung. Wir brauchen helfende Hände. Das ist aktuell das Wichtigste“, sagte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti am Montag.
Haraszti bat von Schließungen betroffene Mitarbeiter aus der Gastronomie, dem Handel, der Hotellerie, aber auch Schüler und Studenten, sich bei den Rewe-Töchtern Adeg, Billa, Bipa, Merkur und Penny zu bewerben. Der Rewe-Österreich-Chef rechnet in der kommenden Zeit mit 20 bis 30 Prozent mehr Kundennachfrage, weil die Gastronomie in Österreich geschlossen ist. Es sei genug Ware da, man brauche nur mehr Mitarbeiter zum Einschlichten. Neue Mitarbeiter könnten in ein bis zwei Stunden in der Filiale starten.
Soldaten helfen in Zentrallagern
In den Zentrallagern hat Rewe personelle Unterstützung vom Bundesheer bekommen. Derzeit helfen 337 Soldaten und Vertragsbedienstete des Heeres in den Lagern aus. Eine Änderung der Öffnungszeiten steht bei Billa & Co. aber nicht im Raum. „Wir wollen Kunden signalisieren, es ändert sich nichts an der Warenversorgung und den Öffnungszeiten“, so der Rewe-Österreich-Chef. Die Verteilung der Kunden über den ganzen Tag sei wichtig.
Onlinehandel boomt
Billa stellt derzeit 2500 Online-Lebensmittelbestellungen täglich zu und will die Lieferungen auf 5000 erhöhen. An normalen Tagen sind es 1000. Man könnte bei entsprechenden Ausnahmegenehmigungen auch 24 Stunden pro Tag ausliefern. Für den Online-Zustelldienst sucht das Unternehmen aktuell 50 bis 100 Mitarbeiter.
Lebensmittel werden nicht teurer
Die hohe Nachfrage soll bei Rewe nicht zu Preisanpassungen führen. „Die Lebensmittelpreise werden nicht steigen. Wir nutzen die Situation nicht aus. Es gibt keinen Bedarf, es gibt keine Knappheit“, so Haraszti.
Lidl sucht ebenfalls Mitarbeiter
Auch der Diskonter Lidl sucht in Österreich neue Mitarbeiter. „Wir können diese besondere Situation nur gemeinsam meistern. Deshalb brauchen wir jetzt jede Hilfe, die wir bekommen können“, so der Lidl-Österreich-Chef. Bewerbungsgespräche seien via Video-Telefonie und WhatsApp möglich.
Hervis-Mitarbeiter sollen bei Spar aushelfen
Die Supermarktkette Spar braucht aktuell noch keine zusätzlichen Mitarbeiter. „Wir haben auch im eigenen Unternehmen eine verfügbare Personalreserve, nämlich die Hervis-Mitarbeiter“, sagte Spar-Pressesprecherin Nicole Berkmann. Weil die Sporthandelsgeschäfte geschlossen bleiben müssen, versuche man, die Hervis-Mitarbeiter mit den Spar-Kollegen zu vernetzen, wo es nötig sei. Auch Spar hat in den acht Warenlagern in Österreich personelle Unterstützung vom Bundesheer. „Die aktuelle Lage ist ruhig. Es ist übers Wochenende der Warenbestand wieder aufgefüllt worden“, so die Spar-Sprecherin.
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