Medizinisches Personal in der Steiermark leistet in der Corona-Krise Großartiges. Stellvertretend für Tausende Mitarbeiter holen wir den Grazer Oberarzt Andreas Kapper vor den Vorhang.
„Für Panik gibt es keinerlei Grund." Wenn Andreas Kapper so etwas sagt, dann hat das Gewicht. Er ist Leiter der Station für Infektionserkrankungen am LKH II, Standort West, in Graz und gilt als über die Grenzen hinweg anerkannter Experte.
„Haben permanent mit hochinfektiösen Krankheiten zu tun“
Sein dunkler Schnurrbart ist bei unserem Gespräch von einer Schutzmaske verdeckt, nur für den Fotografen nimmt er diese kurz ab. “Wir tun alles, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten“, betont er. “Auf unserer Station haben wir permanent mit hochinfektiösen Krankheiten zu tun - die Schutzmaßnahmen sind also Routine. Denn ob Malaria oder Corona - ich möchte beides nicht bekommen.“
Zum Zeitpunkt des Interviews steht der Grazer schon mehr als 30 Stunden im Dienst. “Derzeit ist es mühsam. Solche Arbeitszeiten sind aber nicht die Regel„, relativiert der Oberarzt.
Jeden Tag neue Patienten
Jeden Tag kommen neue Corona-Patienten auf seine Station. “Dennoch würde ich aktuell von einem mäßigen Anstieg sprechen. Die Maßnahmen der Regierung waren sicher richtig. Die Hauptrisikogruppe sind eben ältere Menschen mit Nebenerkrankungen.„
Seine Familie macht sich laut Kappers Angaben übrigens im Moment nicht mehr Sorgen als gewöhnlich. “Ich mache den Job ja schon seit 30 Jahren. Und Panik herrscht ja nur dort, wo es ein Informationsdefizit gibt.“
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