Ein brisanter Nachrichtenchat mit dem Betreiber des Lokals „Kitzloch“ in Ischgl, das mit vielen Corona-Neuinfektionen in Zusammenhang steht, sorgt für großes Aufsehen. Die FPÖ verlangt nun klare Worte von Tirols Landeshauptmann Günther Platter.
Er ist immer für flotte Sprüche bekannt, doch dieses Mal dürfte er deutlich über das Ziel hinausgeschossen haben. Die Rede ist von ÖVP-Nationalrat Franz Hörl, bundesweiter Sprecher der Seilbahnbranche und Hotelier in Gerlos.
„Oder willst Du Schuld am Ende der Saison sein“
In zwei SMS-Botschaften, die auf dietiwag.org zu sehen sind, an den Betreiber der mittlerweile weit über Tirols Grenzen hinaus bekannten Ischgler Bar „Kitzloch“ rät er dem Inhaber, zuzusperren. Wörtlich: „Oder willst Du Schuld am Ende der Saison in Ischgl und eventuell Tirol sein.“
„Imageschaden für Ischgl und Tirol unermesslich“
In einer zweiten Nachricht betont der Zillertaler, dass alle auf dieses Lokal schauen. Wieder wörtlich: „Wenn eine Kamera den Betrieb sieht, stehen wir Tiroler da wie ein Hottentotten-Staat und stehen ganz schnell auf der deutschen Liste. Der Imageschaden für Ischgl und Tirol ist unermesslich.“
Abschließend gibt er dem Betreiber in der gleichen Nachricht folgenden Tipp: „Bitte nimm Vernunft an, nach einer Woche bis zehn Tagen ist vielleicht Gras über die Sache gewachsen...“
„Auf Ernst der Lage hinweisen“
Hörl selbst wollte dazu am Freitag nichts sagen, ließ aber ausrichten, dass er den Barbetreiber damit nur auf den Ernst der Lage hinweisen wollte. Mit der Veröffentlichung der Mitteilung wollte ihm der Empfänger der Nachricht nun offensichtlich schaden.
FPÖ fordert klare Worte
Für den Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger ist dieser SMS-Verkehr der Beweis, dass einigen die Wirtschaftsinteressen wichtiger sind, als die Gesundheit der Bevölkerung und der Gäste. „Ich erwarte mir jetzt klare Worte von LH Günther Platter“, betont er.
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