Die jüngste Winterzählung gibt Anlass zur Freude: Die Seeadler-Bestände in Österreich erholen sich langsam wieder, auch in der Steiermark fühlt sich das imposante Wappentier zusehends wohl. Galt das Tier vor 20 Jahren noch als ausgestorben, zeigen nun die Schutzbemühungen endlich Wirkung.
Der Seeadler gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,30 Meter zu den größten Adlern Europas. Nach seiner Ausrottung war er noch bis vor 20 Jahren gänzlich in unseren Breiten verschwunden.
Umso größer ist nun die Freude, dass die länderübergreifenden Schutzbemühungen offenbar langsam, aber sicher zu einer erfolgreichen Rückkehr des stattlichen Vogels führen: „Die letzte Brutsaison war mit 46 Jungvögeln die produktivste seit seiner Wiederkunft“, freut sich Christian Pichler, Greifvogel-Experte des WWF Österreich.
176 Tiere gezählt
Insgesamt konnte man jetzt 176 Vögel in der Steiermark, im Burgenland, in Ober- und Niederösterreich zählen - wobei in letzterem Bundesland mit Abstand die meisten Exemplare registriert wurden (56). Neun Tiere haben an der oststeirisch-burgenländischen Grenze überwintert, immerhin noch drei am Unteren Inn in Oberösterreich.
Illegale Abschüsse sind noch immer ein Thema
Überall dort, wo der Seeadler mit großen Horstbäumen und fischreichen Gewässerzügen ideale Rahmenbedingungen vorfindet, dürfte sich das streng geschützte Tier wohl weiter ausbreiten, meinen die Experten. Sogar in der Weststeiermark wurde zuletzt von regelmäßigen Sichtungen berichtet.
Dennoch können sich Tierschützer noch nicht zurücklehnen: „Das Ziel, das Überleben der Seeadler hierzulande dauerhaft zu sichern, ist noch nicht erreicht. Verbotene Abschüsse und Vergiftungen stellen eine laufende Gefahr und die größte Bedrohung für Seeadler dar“, so Pichler. Deshalb wäre die Weiterführung der europaweiten Schutzmaßnahmen von größter Bedeutung.
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