Sorge um AKW Krško

Beben lässt Erde in der Steiermark erzittern

Steiermark
22.03.2020 08:47

Starkes Erdbeben in Kroatien: Nahe der Hauptstadt Zagreb erzitterte am Sonntagmorgen die Erde und richtete teilweise große Schäden an - auch in der Steiermark waren die Erschütterungen zu spüren.

Der Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien teilte mit, dass sich das Erdbeben um 6.24 Uhr ereignet und eine Magnitude von 5,4 aufgewiesen habe. Das Epizentrum lag nördlich von Zagreb in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. In der kroatischen Hauptstadt stürzten Ziegel von den Dächern, Mauerteile fielen hinab und beschädigten Autos. Dutzende Menschen erlitten Verletzungen.

Auch in Graz bebte die Erde
Ausläufer des Bebens waren auch in der Steiermark bis nach Graz zu spüren. Auch der Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner spürte die Erschütterungen und fragte seine Facebook-Freunde: „Habt ihr das kleine Erdbeben auch gespürt?“ Auch in weiter entfernten Städten wie Villach, Salzburg, Linz und Wien sei das Beben vor allem in höheren Stockwerken wahrgenommen worden.

Steirische Politik gemeinsam gegen Krško
Das Erdbeben hat auch die steirische Politik auf den Plan gerufen. Sie sehen sich in ihren Warnungen und Befürchtungen rund um das heftig umstrittene Atomkraftwerk im slowenischen Krško bestätigt: „Krško liegt inmitten einer Erdbebenlinie mit dem höchsten Erdbebenrisiko in ganz Europa. Kaum auszudenken, würde sich das Epizentrum in der Nähe des Atomreaktors befinden. Das Erdbeben in Kroatien sollte daher endlich ein Weckruf für Slowenien sein, das Schrott-AKW in Krsko herunterzufahren und zu schließen“, forderte etwa der freiheitliche Umweltsprecher Walter Rauch nahezu unmittelbar nach dem Erdbeben.

Das Kernkraftwerk Krsko wird für den Weiterbetrieb bis 2043 oder sogar 2063 aufgerüstet. (Bild: Deborah Staubmann Photography)
Das Kernkraftwerk Krsko wird für den Weiterbetrieb bis 2043 oder sogar 2063 aufgerüstet.

Ehestmögliche Schließung
„Durch dieses Erdbeben wird wieder einmal deutlich, welche Gefahr dieses Alt-AKW für die Steiermark und ihre Bewohner darstellt“, heißt es von Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Umweltlandesrätin Ursula Lackner (beide SPÖ) unisono. „Die Konstruktion des im Jahr 1981 in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Krsko ist auf eine maximale Laufzeit von 40 Jahren ausgelegt. Daher muss der Betrieb spätestens im Jahr 2023 enden - wir fordern die ehestmögliche Schließung des Krafwerks!“

Der steirische SPÖ-Vorsitzende Anton Lang (Bild: Christian Jauschowetz)
Der steirische SPÖ-Vorsitzende Anton Lang

„Schrottmeiler“ Krško
Auch die Grüne Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl fühlt sich nach dem Erdbeben bestätigt: „Dieser Schrottmeiler darf einfach keine Zukunft haben!“ Die Slowenen planen ja mit einer riesigen Investition die Laufzeit von Krško zu verlängern. Dagegen laufen die steirischen Politiker Sturm: „Wir dürfen die Verlängerung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen“, kritisieren etwa Lang und Lackner.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt