Ist Österreichs Telekom-Infrastruktur der wachsenden Belastung durch Home-Office, verstärktes Video-Streaming und Telefonie gewachsen? Wie steht es um die Versorgung mit Post-Dienstleistungen? Diese Fragen hat die für Post und Telekommunikation zuständige ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der heimischen Telekom-Provider und der Post am Donnerstagvormittag beantwortet. Derzeit laufe alles „einwandfrei“, sagt die Ministerin.
Die Infrastruktur sei aktuell stark gefordert, erklärte Köstinger bei der Pressekonferenz. Sie funktioniere aber reibungslos. Für die Post seien nach wie vor 10.000 Mitarbeiter täglich im Einsatz, auch die privaten Paketdienste seien nach wie vor aktiv. Auch die meisten Postpartner, also Postdienste anbietende Geschäftsleute, hätten nach wie vor geöffnet. Das sichere auch die Versorgung jener Pensionisten, die ihre Pension mit der Post bekommen.
„Unsere Netze sind stabil“
„Gute Nachrichten“ habe man auch im Bezug auf die Telekommunikations-Infrastruktur. „Unsere Netze sind stabil“, sagt Köstinger. Zwar hätten vor allem die ersten Tage der Ausgangsbeschränkung die Netzbelastung teils stark gesteigert - bei der Telefonie um bis zu 100, bei der Datennutzung um 40 Prozent. Trotzdem sei die Versorgung jederzeit gewährleistet gewesen.
Köstinger dankte in diesem Zusammenhang den Netzbetreibern dafür, die Versorgung sicherzustellen, und in besonderer Weise auch den Mitarbeitern der Telekommunikationsunternehmen und der Post.
Dank an Mitarbeiter der Infrastrukturbetriebe
Den Telekom-Providern dankte Köstinger für ihre Unterstützung bei der Information der Bevölkerung. So habe man erst vor wenigen Tagen die rechtliche Möglichkeit geschaffen, die Netze der Telekom-Betreiber zum schnellen Versand von Warn-SMS in Risikogebieten geschaffen.
Post-Chef Georg Pölzl schloss sich den Dankesworten der Ministerin an, lobte die Maßnahmen der Bundesregierung und betonte ebenfalls, dass die Postversorgung sichergestellt sei. Dabei habe man Maßnahmen getroffen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Briefe und Pakete würden derzeit zur Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden kontaktlos zugestellt.
„Noch nie war Telekom-Infrastruktur so wichtig“
A1-Chef Thomas Arnoldner hebt die Bedeutung der Telekom-Netze in der momentanen Situation hervor: „Noch nie in der Geschichte war die Telekommunikationsinfrastruktur so wichtig wie heute.“ Der Anstieg der Netzbelastung sei eine Herausforderung gewesen, aber man sehe, dass die Netze der Belastung standhalten - „weil die A1-Mitarbeiter in den letzten Wochen Herausragendes geleistet haben“. Man sei „wahnsinnig stolz“ auf die eigenen Mitarbeiter und setze weiterhin alles dran, die Stabilität der Infrastruktur sicherzustellen und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.
Die Weitergabe anonymer Bewegungsprofile an die Regierung, die A1 Kritik von Datenschützern eingebracht hat, nimmt Arnoldner in Schutz. Man sei „moralisch verpflichtet“, diese Daten, die möglicherweise Menschenleben retten können, weiterzugeben und habe die Vorgehensweise unabhängig prüfen lassen. Magenta-Chef Andreas Bierwirth stärkte Arnoldner den Rücken und erklärte, auch Magenta liefere Bewegungsprofile an die Regierung. Drei ist laut Chef Jan Trionow in Gesprächen darüber und bekennt sich ebenfalls zur Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme.
Der A1-Chef glaubt, „dass wir durch diese Krise noch einmal einen ordentlichen Digitalisierungsschub erleben werden“. Bis dahin werde man daran arbeiten, die Netze stabil zu halten. Ganz ähnlich äußerten sich die Chefs der Provider Magenta und Drei. Bierwirth dankte seinen Mitarbeitern und erklärte: „Wir sind zuversichtlich, die Versorgung über Wochen oder auch Monate aufrechterhalten zu können.“ Drei-Boss Jan Trionow schloss sich den Dankesworten an und erklärte: „Ich kann stolz verkünden, dass das Netz von Drei diesem Härtetest gut standhält.“
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