Da Lokale und Hotels geschlossen sind, bricht der Markt für Gastro-Lebensmittel ein. Einen Teil der Produkte übernimmt jetzt der Handel.
Um 90 Prozent ist der Absatzmarkt für Molkereien in Salzburg im Bereich Gastro und Hotellerie eingebrochen. Der Lebensmittelkonzern Spar springt jetzt ein: „Wir nehmen der SalzburgMilch verschiedene Produkte, die normalerweise an die Gastronomie geliefert werden, ab“, sagt Spar-Chef Gerhard Drexel. In den Regalen finden sich ab sofort auch größere Mengen an Milchprodukten, wie ein Liter Schlagobers oder ein Liter Fruchtjoghurt. „Wir wollen damit der Landwirtschaft unter die Arme greifen, da die Tiere ja trotz Krise Produkte wie Milch und Eier produzieren“, ergänzt Drexel.
Gestiegener Verbrauch zuhause kompensiert Einbußen nicht
Für Salzburgs Milchbauern bedeutet die Unterstützung des Handels Erleichterung, die Unsicherheit mit Blick in die Zukunft bleibt aber: „So eine schwierige Marktsituation hatte ich in meinen 35 Jahren Berufserfahrung bislang noch nicht. 90 Prozent Umsatzeinbußen in der Gastronomie ist schon gewaltig. Die restlichen 10 Prozent entfallen auf Krankenhäuser und Seniorenheime“, berichtet Andreas Gasteiger, Chef der SalzburgMilch. Die Menschen würden zuhause zwar mehr Milchprodukte verwerten, das kompensiere die Einbußen aus der Gastronomie aber nicht.
„Kauft mehr heimische Produkte!“
„Wir schauen, dass wir die Milchproduktion zurückfahren. Das geht nur nicht von einem Tag auf den anderen“, berichtet Katharina Seywald, Bäuerin aus Hallein. Es gehe vor allem um das Bewusstsein der Kunden: „Wir appellieren an alle, gerade jetzt heimische Produkte zu kaufen. Mit jeder Milch und jeder Butter ist uns geholfen“, betont Seywald.
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