Insgesamt gibt es in Kärnten derzeit 278 bestätigte Corona-Fälle - 105 sind es in Osttirol. Nach der Koordinationsbesprechung mit der Bundesregierung und Landeshauptleuten laden mit LH Peter Kaiser (SPÖ), LH-Stv Beate Prettner (SPÖ), LR Martin Gruber (ÖVP) zur Pressekonferenz, die die „Krone“ live überträgt. Der Artikel wird laufend aktualisiert!
Die Zahl der Genesenen und der unter dem Österreich-Durchschnitt befindlichen Neuinfizierten zeige, so Prettner, eine positive Auswirkung der Maßnahmen. Die Versorgung sei kärntenweit gewährleistet.
Testkits sind Mangelware
Eine Herausforderung: „Die Testkits bekommen wir einfach nicht im ausreichenden Ausmaß. Wir arbeiten daran“, so Prettner. Trotz Lieferungen vom Bund, versuche das Land auch auf anderen Wegen Vorräte zu besorgen. „Wir versuchen Bestellungen aufzugeben. Es könnte durchaus mehr sein“, so Prettner.
Für Pflege gebe es Unterstützung des Landes. Die Auszahlung von Boni, wie auch in anderen Bundesländern geplant ist, sei auch in Kärnten geplant. Die Entscheidung dafür fällt in der kommenden Woche. Gesundheitsberufe seien im Bezug auf die Ansteckung sehr exponiert. „Bis jetzt ist mir kein Fall bekannt, der sich während der Arbeit angesteckt hat.“ Es werde versucht sofort zu reagieren und entsprechende Verdachtsfälle zu isolieren.
Verbesserungspotenzial gebe es bei der Kommunikation der Erlässe des Bundes. Etwa für „Besonders zu schützende Personenkreise“, die aus dem Erwerbsleben zurücktreten sollen. Kaiser rechnet mit einem entsprechenden Erlass im Laufe der Woche.
Betriebe unterstützen
Nachbesserungen soll es für Betriebe geben. Weitere Förderungen sicherte bereits der Bund zu. Landesrat Martin Gruber: „Der Schutzschirm der Bundesregierung ist groß, aber es gibt Lücken in diesem System. Wir arbeiten am Schließen dieser Lücken.“ Dies Betreffe etwa Mehrfachversicherte, also Nebenerwerbslandwirte, Start-ups und Privatvermieter, die durch die Regelungen durchfallen. Die Landesregierung arbeite auch daran, besonders Härtefälle nicht im Regen stehen zu lassen.
Existenzbedrohend könnten die Umsatzrückgänge auch bei Landwirtschaftlichen Betrieben werden. „Auch hier bessert das Land nach“, sagt Gruber. 20.000 Arbeitsplätze hängen von der heimischen Forstwirtschaft ab. Absatzmärkte, wie Italien, seien weggebrochen. Die Arbeit bleibe aber, so Gruber: „Wir brauchen Lagerkapazitäten. Das verhandeln wir aktuell.“
Schulen bleiben zu
Bis zu den Osterferien sollten Schulen geschlossen bleiben - „Die Frist wird zumindest bis Ende April verlängert“, sagt Kaiser. In Brennpunktschulen werden Sozialarbeiter als Unterstützung eingesetzt.
Härtefallfonds hilft aus
Stornos aus Schullandwochen werden über den Härtefallfond gedeckt. In Kärnten soll die Primarschule mit Lernpaketen versorgt werden, die nicht unmittelbar technisch verarbeitet werden müssen. Schüler können es bei der Gemeinde, den Supermärkten, den Schulen abholen. „Wir möchten für Pädagogen Videos zusammenstellen, wie das Fernlehre-Prinzip funktionieren kann“, sagt Kaiser. Solche Videos sollen auch für Eltern hergestellt werden; gemeinsam mit der der Pädagogischen Hochschule. Für ältere Schüler wird es ähnliche Lösungen geben.
Kindergärten bleiben zu
Bis 3. April sollten Kindergärten geschlossen werden. Nun wird auch dieses Frist verlängert. „Es ist wichtig, dass wir zusammenhelfen“, betont Kaiser.
Appell an Kärntner
Landesrat Gruber trage die Maßnahmen des Bundes voll und ganz mit, sagt er und spricht weiter einen Appell an die Kärntner aus: „Ja, die Mehrheit hält sich daran, aber es gibt noch immer zu viele Unbelehrbare!“ Gerade ältere Mitmenschen sollen Besorgungen und Einkäufe nicht selbst erledigen.
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