Ab Mitte Mai soll es schrittweise wieder losgehen, aber die Aufsperrbeschränkungen der Bundesregierung für die Gastronomie sorgen für Wirbel. So sollen etwa Tische nur für 90 Minuten an Gäste vergeben werden. Doch die Not macht Wirte und Restaurantbesitzer erfinderisch …
Kein Tellerklappern, kein Stimmengewirr, kein emsig zwischen den Tischen hin- und herhuschendes Personal - seit bereits einem Monat ist Sperrstunde. In den heimischen Schank- und Gasträumen herrscht gespenstische Stille. Rund 60.000 Gastronomiebetriebe in Österreich mit 145.000 Mitarbeitern sind laut Wirtschaftskammer von den Geschäftsschließungen schwer getroffen. Branchen-Jahresumsatz: 9,1 Milliarden Euro.
Es geht also um Geld, viel Geld, das Wirte täglich verlieren. Und bis zu einem sanften Hochfahren samt Beschränkungen Mitte Mai wird es - bis auf allfällige Zustell- und Abholservices - auch weiter kein Einkommen trotz laufender Kosten geben.
Die Not macht erfinderisch
Viele Gastronomen haben Existenzängste, doch die Not macht erfinderisch. So gibt es regionale Schulterschlüsse oder Hilfsinitiativen wie etwa „zum Wohle“ namhafter Winzer, Spirituosen- und Safthersteller, Kaffeeröster und Brauereien.
Der Wiedereröffnung fiebert „Bärenwirt“ Erich Mayrhofer aus Petzenkirchen (NÖ) entgegen. „Ich führe unseren Landgasthof seit 38 Jahren.“ Tischabstand und Desinfizieren seien kein Problem, aber Bedienung mit Maske könne er sich „nicht vorstellen“.
Zwei-Meter-Tischabstände im Lokal „unrentabel“
Sorgen plagen auch Josef Floh, der ein idyllisches „Drei-Hauben-Lokal“ nahe der Donau in Niederösterreich führt: „Wir machen mit Frühstücks-Lieferservice in Zahlen vielleicht zehn Prozent wie vorher.“ Der 48-jährige Spitzengastronom setzt auf seinen Gastgarten (Zwei-Meter-Tischabstände im Lokal seien „unrentabel“) und würde zudem Zeit-Slots, also den Tisch etwa nur für 90 Minuten zu vergeben, akzeptieren.
Kronen Zeitung
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