„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war ...?" Diesen Rudi-Carrell-Evergreen aus den Siebzigern werden wir in den nächsten Monaten oft zu hören bekommen. Denn der Sommer 2020 wird NICHT so sein wie die Sommer, die wir sonst gewohnt sind. Wenn nicht ein Wunder geschieht, werden wir über viele Monate erhebliche Einschränkungen unserer Bewegungsfreiheit erdulden müssen.
Es müsste schon ein Wunder geschehen und die Corona-Ausbreitung durch ein wirksames Medikament oder gar eine Impfung ihren Schrecken verlieren: Ansonsten bleiben erhebliche Einschränkungen unserer Bewegungsfreiheit über viele Monate aufrecht.
Wir werden Abstand halten und Masken tragen müssen, werden kaum oder gar nicht aus Österreich ausreisen dürfen - und Touristen kaum oder gar nicht nach Österreich einreisen dürfen. Außer sie sind garantiert Corona-negativ. Wir werden keine Feste oder Festivals besuchen - weil sie abgesagt wurden. Fußballspiele dürfen wir sicher nicht im Stadion verfolgen, aber hoffentlich wenigstens im TV.
Bäder & Seen: Noch ist unklar, ob Freibäder im Hochsommer öffnen können, an den Badeseen wird es strenge Vorkehrungen geben, der Sommer ist hier ungewiss wie noch nie.
Schule: Das heiß diskutierte Thema in Zigtausenden besorgten Familien: Wann beginnt wieder der Unterricht in den Schulen? Offiziell: nicht vor Mitte Mai. Inoffiziell: so richtig vermutlich überhaupt erst wieder im Herbst.
Gastronomie: Die Gäste und Betreiber von Restaurants, Wirtshäusern und Cafés - sie hoffen gemeinsam darauf, dass diese, wie in Aussicht gestellt, Mitte Mai wieder in Betrieb gehen können. Soviel steht fest: Es wird viel mehr Abstand als früher gehalten werden müssen, möglicherweise wird die Anzahl an Personen, die gemeinsam an einem Tisch sitzt, limitiert. Und das Personal wird Masken tragen müssen.
Sport: Tennis, Golf, Leichtathletik und manches mehr ist ab Anfang Mai wieder erlaubt. Mannschafts- und besonders Kampfsportarten aber noch längst nicht. Die Fußball-Bundesliga hofft auf einen Neustart Mitte Mai. Aber das ist sicher: bestenfalls in Form von Geisterspielen ohne Publikum.
Teures Leben: Die Krise beschert uns horrende Zahlen bei den Arbeitslosen, die Menschen geraten in Existenznöte. Noch dazu droht, dass Lebensmittel oder gewisse Waren sich deshalb verteuern dürften. In unserer globalen Welt hängt alles irgendwie zusammen, das jetzt aus den Fugen gerät.
Einkaufen: Die Bau- und Gartenmärkte haben offen, damit wurde einem Grundbedürfnis der Österreicher Genüge getan. Zudem alle weiteren Geschäfte unter 400 Quadratmetern Fläche und seit Beginn der Krise die Supermärkte. Anfang Mai kommt der Rest hinzu - unter strenger Beschränkung der Personenanzahl und bei Maskenpflicht.
Ferien: Was werden das für Ferien im Sommer 2020? Fest steht: Ferien wie noch nie! Costa del Sol? Côte d’Azur? Bibione, Lignano oder Jesolo? Auf gar keinen Fall! So gut wie sicher werden wir auch keine Flugzeuge besteigen oder überhaupt Grenzen in nicht absolut „Corona-sichere“ Länder überschreiten dürfen. So wird die gute alte Sommerfrische ihre Wiederauferstehung in Österreich feiern: Mit der eigenen Familie, in kleiner Runde Ferien auf der Alm oder am See. Vielleicht sogar wieder am Neusiedler See …
Kultur & Events: Sämtliche Großevents werden bis 31. August untersagt, die Konzert- und Ticketbranche trifft das hart. Die Reaktionen von Veranstaltern und Künstlern sind verärgert bis verzweifelt.
Kirchen: Die Corona-Krise schränkt auch das religiöse Leben massiv ein. Kirchen, Synagogen und Moscheen müssen aktuell weiter leer bleiben. Die Sehnsucht nach Gottesdiensten wächst.
Ach ja, wissen Sie eigentlich, welchen Sommer Rudi Carrell dereinst in seinem Liedchen vermisste? Einen mit heißen Temperaturen. Solche vermissen wir in Klimakrisen-Zeiten ja nicht mehr …
Kronen Zeitung
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