Für die Wiener Berufsfeuerwehr hat es am Montag ein Déjà-vu-Erlebnis gegeben: Wie schon im März 2019 brannte es im Donauzentrum (DZ), und zwar im gleichen Gebäudeteil wie damals. Der Alarm war gegen 14 Uhr eingegangen, beim Eintreffen der ersten Löschfahrzeuge war die Rauchsäule über dem größten Wiener Einkaufszentrum schon von Weitem zu sehen. Es war der Beginn einer stundenlangen Brandbekämpfung. Erst vor knapp einem Jahr war es dort zu einer regelrechten Feuersbrunst gekommen.
Aufgrund von rund 160 zum Einsatz gekommenen Feuerwehrleuten wurde im Laufe des Nachmittags zwangsläufig Alarmstufe 4 ausgerufen. Zu diesem Zeitpunkt waren nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Lukas Schauer 39 Feuerwehr-Fahrzeuge an Ort und Stelle. Der Bereich rund um das DZ wurde großräumig gesperrt. Der in Flammen gestandene Dachteil war schon vor gut 13 Monaten betroffen, als der Brand des Einkaufszentrums die Wiener in Atem gehalten hatte.
Das Donauzentrum ist wegen des Covid-19-Gesetzes derzeit zwar nicht geöffnet, einzelne Geschäfte der Nahversorgung wie Supermärkte und Drogerien sind aber in Betrieb. Hier wurde schnell gehandelt. „Vom Betreiber des Einkaufszentrums wurden Maßnahmen ergriffen“, sagte Schauer gegenüber Puls 24. „Bei unserem Eintreffen war das Gebäude daher schon evakuiert.“
Feuerwehrmann verletzt
„Es ist ein sehr herausfordernder Einsatz“, schilderte Schauer am späteren Nachmittag den Einsatz. „Die Einsatzkräfte befinden sich am Dach unter Leinensicherung im absturzgefährdeten Bereich. Sie müssen dort die Dachkonstruktion öffnen, um das Löschwasser auch wirklich zum Brand zu bringen. Diese Arbeiten finden mit Unterstützung der Höhenretter statt, und mit speziellen Trenngeräten wird die Dachkonstruktion geöffnet. Unterstützt werden diese Arbeiten von Hub-Rettungsgeräten, das sind Teleskopmast-Bühnen und Drehleitern.“ Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei Schneidemaßnahmen am Fuß, weitere Verletzte gab es nicht.
Der Einsatz fand laut Schauer im umfassenden Löschangriff statt, indem die Flammen von mehreren Seite bekämpft wurden, auch vom Gebäudeinneren aus. Am frühen Abend war der Brand schließlich unter Kontrolle. Eine Brandwache im Bereich der Kreuzung Wagramer Straße - Siebeckstraße sei aber noch für Stunden vonnöten, damit der Brand nicht vom Neuen ausbreche.
Ermittlungen zur Brandursache
Bezüglich der Brandursache habe laut Schauer das Landeskriminalamt Wien die Ermittlung übernommen. Es stehe jedenfalls bereits fest, dass Dachsanierungsarbeiten stattgefunden haben. Nach dem Brand im DZ vor gut einem Jahr waren zwei Bauarbeiter wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst angezeigt worden. Die beiden dürften bei Schweißarbeiten im Zuge einer Renovierung den Brand verursacht haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.