Digitales Lernen am Computer - das gilt in Corona-Zeiten nicht nur für den Regelunterricht, sondern auch für die Nachhilfe. In der aktuellen Krisensituation ist es besonders wichtig, den bereits in der Schule gelernten Stoff zu vertiefen. Eine sinnvolle Lösung, wie dabei nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, die im Moment ja oft im Home-Office arbeiten müssen, entlastet werden, stellt hier die Lernhilfe-Plattform GoStudent des Wieners Felix Ohswald dar. Die Plattform hat modernes Online-Tutoring zu bieten und macht somit auch in der Corona-Zeit eine echte pädagogische Betreuung zu Hause möglich.
Die Erkenntnis, dass in dieser herausfordernden Zeit nicht wenige Eltern mit der pädagogischen Betreuung völlig überfordert sind, ist keine große Überraschung. Auch wenn man bedenkt, dass es in der aktuellen Situation besonders wichtig ist, den bereits gelernten Stoff zu vertiefen - damit möglichst kein Schüler beim Lernen zu Hause zurückbleibt, wie unter anderem Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) in der aktuellen Krise betont.
Bedarf nach Nachhilfe in den vergangenen Jahren rasant gestiegen
Schon vor Corona war der Bedarf an Nachhilfe in den vergangenen Jahren laut aktuellen Studien rasant gestiegen - eine Entwicklung, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nur noch beschleunigt werden dürfte. Eine sinnvolle und vor allem auch moderne Abhilfe schafft hier die Lernhilfe-Plattform GoStudent vom Wiener Mathematiker Felix Ohswald. Er und sein Team sind überzeugt: Nur Materialien für den Unterricht online abzurufen und dann Eltern und Kinder sich selbst und einigen Online-Tools zu überlassen, kann nicht lange gut gehen und wird drastische Folgen haben. „Schüler brauchen jetzt digitale pädagogische Betreuung.“
Vor viereinhalb Jahren hat GoStudent damit begonnen, Schüler über eine Chatfunktion - damals noch über WhatsApp und später über eine eigene App - mit qualifizierten Lehrern zu verbinden. Doch auch wenn das Unternehmen damit schon bald hohe Zugriffszahlen erreichen konnte, fehlte zunächst ein funktionierendes Geschäftsmodell, sprich zahlende Kunden für die wertvolle Unterstützung bei den Hausaufgaben. 2018 habe GoStudent dann begonnen, sich auf die Eltern zu fokussieren, denen seither „professioneller virtueller Nachhilfe-Unterricht“ für ihre Kinder angeboten wird.
Im kostenlosen Bereich von GoStudent können Schüler bis zum Maturaniveau Fragen posten, die dann von anderen qualifizierten Schülern oder Tutoren beantwortet werden. Kostenpflichtig hingegen ist ein Videochat mit Tutoren. Tutor werden demnach nur rund zehn Prozent der Bewerber, die ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren positiv absolvieren müssen. Derzeit zähle man laut Ohswald bereits mehr als 1000 Tutoren, die häufig Studenten, manchmal Lehrer sind.
„Qualität des Lehrers“ steht im Vordergrund
Genutzt wird die Plattform von Schülern im Alter von sechs bis 19 Jahren. Gerade bei den jüngeren Schülern sei der Vorteil, dass der virtuelle Unterricht sehr verspielt, Stichwort „Gamification“ (die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext), gestaltet werden kann. So kam unter anderem das populäre Koop-Survival-Spiel „Fortnite“ bereits zum Einsatz. Das Wichtigste bei GoStudent sei aber „die Qualität des Lehrers“, wie Ohswald gegenüber krone.at betont, sonst bringe alles andere nichts.
Zum Start gibt es ein „Diagnosegespräch“ mit den Eltern, wo ein Mitarbeiter zunächst telefonisch Fragen stellt, erklärt Ohswald die Vorgehensweise. Hat das Kind schon mal Nachhilfe gehabt? Wenn ja, in welchen Fächern? Wie sehen die Noten aktuell aus? Was erwarten sich die Eltern? „Auf Basis dieser Diagnose können wir dann mit dem System schauen, welcher Lehrer passt ideal zu dem Kind, bringen die zusammen und betreuen die dann langfristig“, so der Gründer der Lernhilfeplattform.
Für eine Tutoring-Session im Umfang von 50 Minuten fällt ein Preis von 16,90 Euro bis 26,90 Euro an, die erste Stunde ist kostenlos. Der Durchschnittspreis für eine Nachhilfestunde lag in Österreich laut Arbeiterkammer 2018 im Schnitt bei 33,30 Euro - wobei hier vor allem die Angebote von Lerninstituten gerechnet würden, wo die Preise aufgrund von Standortkosten etc. ohnehin höher sind, wie Ohswald anmerkt.
Der Löwenanteil vom Nachhilfe-Kuchen werde allerdings am Schwarzmarkt - also vom „Studenten nebenan“ - für durchschnittlich 20 Euro die Stunde abgewickelt. Bei GoStudent hänge der Preis indessen auch davon ab, wie lange das Service in Anspruch genommen werde. Das Service sei auf Langfristigkeit ausgerichtet, „denn nur dann kannst du wirklich signifikante Verbesserungen bewirken“. Dazu werden mit jedem Kunden Lernpläne erstellt, die darauf ausgerichtet sind, um bestimmte Ziele mit dem Schüler zu erreichen, erklärt der Plattformbetreiber.
Seit dem Beginn der Schulschließungen werde GoStudent auf jeden Fall deutlich öfter und intensiver in Anspruch genommen. Im März - die Schulen haben seit 16. März geschlossen - wurde demnach ein Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Vormonat verzeichnet. Stärkstes Zeitfenster der Nutzung sei auch in der Corona-Zeit weiterhin der Nachmittag.
Kernbereich Einzelunterricht, Gruppenunterricht als nächste Phase
Kernbereich von GoStudent ist der Einzelunterricht, also ein Schüler mit einem Lehrer. Stärker forciert werden soll aber ab Mitte des Jahres der virtuelle Gruppenunterricht, also ein Lehrer mit mehreren Schülern gleichzeitig. Auch in der Gruppe könne man durch diese interaktiven Möglichkeiten, die im virtuellen Unterricht geboten sind, den Unterricht noch spannender gestalten, so Ohswald. Auch Lehrer - dieses Service biete man aktuell in der Krise vermehrt an - können Hilfe bei GoStudent anfordern, damit sie ihre eigene Klasse virtuell unterrichten können.
Worauf Felix Ohswald und sein GoStudent-Team jetzt hoffen: dass die Menschen in der aktuellen Krise die Stärken von Online auch in Sachen Lernen sehen und die Angebote zum E-Learning auch längerfristig zu ihrem eigenen Vorteil nutzen ...
Mit 18 bereits zweifacher Mathematik-Bachelor
Felix Ohswald ist Co-Founder und CEO der digitalen Nachhilfeplattform GoStudent. Das Start-up hat der 24-jährige Wiener, der das Grundstudium der Mathematik bereits im Alter von 18 Jahren an der Universität Wien mit zwei Bachelortiteln abgeschlossen hat, im Jänner 2016 unter anderem gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Moritz gegründet. Heute hat das junge Unternehmen bereits 50 feste Mitarbeiter und es werden etwa 50.000 Nachhilfestunden jeden Monat über die Plattform abgewickelt.
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