Die Regierung hat am Dienstag einen nächsten Ausblick für das langsame Hochfahren der Republik geliefert. Bei weiter guten Zahlen sollen die strengen Ausgangsbeschränkungen mit 30. April enden, Schulen, Kirchen und Gastronomie in der Folge ihre Pforten öffnen. Sehen wir also bald Familie und Freunde wieder?
Die „neue Normalität“ hat das politische „Corona-Spitzenquartett“ mit Bundeskanzler, Gesundheitsminister, Vizekanzler und Innenminister am Dienstag verkündet. Es ist ein grober Fahrplan zum Neustart des Landes, der Hoffnung macht - und eine Perspektive bietet.
Das sind die wichtigsten Details der Lockerungen:
Lob für Disziplin der Österreicher
Die Regierung setzt neuerdings auf ein sanfteres Sprachbild. Da war bei älteren Menschen die Rede von „verletzlich“ anstatt „Risikogruppen“ und Eigenverantwortung statt neuer Vorschriften oder Strafen. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) lobte die Disziplin der Österreicher und lockerte zudem die Urlaubssperre für Polizisten ab 1. Mai. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) warnte indes in Anspielung auf Tiroler Skigebiete: „Wir wollen keine 1000 kleine Ischgls im Land verstreuen.“
Wirte scharren in Startlöchern
Nach dem harten Corona-Tsunami setzt die Gastronomie voll auf den Neustart im Mai. Strenge Auflagen und Beschränkungen werden sie bei ihrem mühsamen Wiederbeginn begleiten. Viele Betriebe stehen vor der Pleite - jeder dritte Wirt dürfte das Handtuch werfen müssen. „Der Neustart wird zeigen, was die heimische Wirtshauskultur unseren Gästen wert ist. Die Behörden sollten Vorschriften überdenken und die Wirte selbstbewusst auftreten“, sagt etwa Peter Dobcak, Obmann der Wiener Gastronomen. Allein in der Bundeshauptstadt mit 9000 Betrieben geht es um rund 100.000 Jobs.
„Wie lange wir aufsperren dürfen und was einzuhalten ist, hängt jetzt von den Fallzahlen Ende April ab. Wir wünschen uns natürlich, dass die bisherigen Sperrzeiten wieder gelten“, so der Gastronom weiter.
Gratis-Kaffee für Einsatzkräfte
Auch für Berndt Querfeld, Chef des Wiener Café Landtmann und von zehn weiteren Betrieben mit insgesamt 350 Mitarbeitern, hängt jetzt alles am Wiederbeginn am 15. Mai. „Zurzeit kostet mich das Virus mehr als 100.000 Euro pro Tag. Solange keine Touristen kommen können, wird der Weg steinig sein“, sinniert der Branchenriese. Um ein Zeichen zu setzen, serviert er ab Mittwoch mittags allen Einsatzkräften gratis Kaffee und Kuchen.
Kronen Zeitung/krone.at
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