Vor gut zehn Jahren erschütterten publik gewordene Missbrauchsfälle die katholische Kirche – mit weitreichenden Folgen. Den Opfern der Verbrechen nahm sich ab April 2010 die neu gegründete unabhängige Opferschutzkommission an. Insgesamt 2305 Betroffenen konnte sie 30,7 Millionen Euro an finanzieller und therapeutischer Hilfe zuerkennen – ein großer Erfolg für die ehemalige Landeshauptfrau der Steiermark, Waltraud Klasnic, die die Kommission leitet.
„Hinter den Entscheidungen stehen zutiefst betroffen machende Schicksale und meist schreiendes Unrecht, das nie wieder gutgemacht werden kann. Aber es sollen wenigstens Gesten der späten Anerkennung der Menschenwürde der Betroffenen sein“, sagt Klasnic dazu.
Arbeit muss weitergehen
Fast 2500 Betroffene haben sich binnen der zehn Jahre gemeldet, gut 92 Prozent davon konnte geholfen werden. „Nach Jahrzehnten des Vertuschens, Verschweigens und Verdrängens ist es in den letzten zehn Jahren zu wichtigen Schritten der Zuwendung an die Betroffenen, Aufklärung und Aufarbeitung gekommen“, sagt Klasnic und betont, dass die Arbeit weitergehen muss: „Es kann und darf aber keinen Schlussstrich geben. Opferhilfe, Prävention und Bewusstseinsbildung müssen künftig Priorität haben.“
Ihr Dank gilt den unabhängigen Mitgliedern der Kommission. Darin sitzt unter anderem Übergangskanzlerin Brigitte Bierlein.
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