Gab es Laborversuche?
Corona: Geheimdienst-Dossier belastet China schwer
In einem westlichen Geheimdienstpapier wird China für den Umgang mit der Corona-Krise scharf kritisiert. Ein Dossier der „Five Eyes“ genannten Geheimdienstallianz der USA, Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands fasst die Vorwürfe und Verdächtigungen zusammen. Darin wird laut Medienberichten die Vertuschung chinesischer Behörden dokumentiert und auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan hingewiesen, wo das neue Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war.
Das 15-seitige Dokument demonstriert die Stoßrichtung der laufenden Ermittlungen der Nachrichtendienste. Es erwähnt nach Angaben der britischen Zeitung „Saturday Telegraph“ aber auch Differenzen über den Verdacht, dass das Virus wirklich aus dem Institut für Virologie in Wuhan stammen könnte.
Trump fachte Spekulationen über Labor-Herkunft an
US-Präsident Donald Trump hatte die Spekulationen darüber angefacht. Wissenschaftler halten es aber für viel wahrscheinlicher, dass SARS-CoV-2 von Fledermäusen über ein anderes Tier und durch den Wildtierhandel auf den Menschen übertragen wurde. China hatte deswegen im März den Handel mit wilden Tieren mit einem neuen Gesetz verboten.
Wissenschaftler haben auch nachgewiesen, dass das Virus nicht künstlich erzeugt worden ist, sondern natürlichen Ursprungs ist, wie vergangene Woche auch die US-Geheimdienste bestätigten. In dem Papier wird auf gefährliche Forschungsarbeiten in dem Labor mit Viren von Fledermäusen verwiesen, die allerdings auch in Zusammenarbeit mit amerikanischen und australischen Wissenschaftlern erfolgt waren.
„Anschlag auf die internationale Transparenz“
Das Papier bildet laut „Saturday Telegraph“ die Grundlage für die Vorwürfe, denen die Geheimdienste nachgehen. Es hält fest, wie Chinas Behörden frühzeitige Warnungen seiner Mediziner unterdrückten, das wahre Ausmaß des Ausbruchs herunterspielten und Informationen zensierten, was auch in Medienberichten bereits mehrfach dargestellt wurde. Die Vertuschung wird in dem Dossier als „Anschlag auf die internationale Transparenz“ beschrieben.
Besonders beklagt wird, dass China noch bis zum 20. Jänner bestritten hatte, dass sich das Virus von Mensch zu Mensch übertrage. Dafür habe es schon seit Anfang Dezember Hinweise gegeben, heißt es in dem Papier. Auch wird China vorgeworfen, Virusproben vernichtet zu haben und Veröffentlichungen von Wissenschaftlern über das Virus streng zu kontrollieren. Chinas Behörden hätten sich auch geweigert, Lebendproben internationalen Forschern zur Verfügung zu stellen.
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