Neue Aufregung um das größte Feldlazarett Österreichs in der Messehalle Wien: Nachdem wegen Corona-Massenerkrankungen im Haus Erdberg mehr als 300 Asylwerber in die Messehalle verlegt worden waren, hat nun ein privater Sicherheitsdienst mit den vorwiegend jungen Männern allerhand zu tun.
Ein Iraker soll nach Informationen der „Krone“ einen Security-Mitarbeiter attackiert und verletzt haben. 28 Flüchtlinge seien außerdem im Zuge eines Transfers in andere Quartiere abgängig gewesen und galten als verschwunden - entsprechende Sachverhaltsdarstellungen waren auch bei der Polizei eingegangen. Inzwischen konnten aber alle Beteiligten wieder aufgefunden werden. Offenbar waren die Männer bei einer Bus-Verlegung schlichtweg nicht eingestiegen.
Auch aus dem Büro des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ) kam noch am Donnerstagabend Entwarnung: Niemand sei abgängig, hieß es. Von einem „Ausgang“ während einer behördlichen Quarantäne könne außerdem keine Rede sein, stellte man klar.
Wien neuer Corona-Brennpunkt
Dass Wien bei den Neuinfektionen Tirol als Covid-19-Brennpunkt längst abgelöst hat, bestätigten unterdessen auch Zahlen aus dem Krisenstab des Innenministeriums. Demnach fielen von 68 neuen Corona-Fällen allein 42 in der Metropole an. Zudem gibt es Rätsel um Ansteckungen, ohne den Virus-Herd zu kennen.
22 Asylwerber und vier Betreuer hatten sich, wie berichtet, im Haus Erdberg mit dem Coronavirus infiziert. 320 Migranten wurden daraufhin am Freitag von dort in die Messehalle verlegt, Familien (80 Bewohner) kamen dagegen ins ehemalige Krankenhaus Floridsdorf. Am Mittwoch wurden schließlich 19 Asylwerber, die besondere Betreuung benötigen, weiter in eine Unterkunft in Liesing gebracht, berichtete „Heute“. Die Polizei bestätigte gegenüber krone.at einen entsprechenden Begleiteinsatz.
Das Asylquartier in Erdberg wurde am Wochenende von einem Spezialtrupp vollständig desinfiziert. Die Unterkunft in der Messehalle geriet zuletzt in die Schlagzeilen, weil man Muslimen versehentlich „Tomaten mit Speck“ serviert hatte.
Kronen Zeitung/krone.at
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