Im September 2019 hatte Alt-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) seinen 70. Geburtstag gefeiert - um nur wenig später im Zuge einer routinemäßigen Untersuchung mit einer schockierenden Diagnose konfrontiert zu werden: Nierenkrebs - die „Krone“ berichtete. Mittlerweile hat sich Häupl von einer deshalb notwendigen Operation sowie einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt wieder gut erholt. Jedoch habe ihn die Krankheit nachdenklicher gemacht, wie der Alt-Bürgermeister nun auch in einem ersten TV-Interview erzählte.
„Das war ja das Glück im Unglück“, berichtete Häupl bei „Wien heute“ über die Diagnose Krebs im Rahmen einer Routineuntersuchung. Bei dieser sei festgestellt worden, „dass ein Nierenkrebs im Entstehen“ sei. Sofort wurde Häupl operiert, der Eingriff sei „sehr gut“ verlaufen, erzählte der 70-Jährige offen. „Ich habe keinerlei Therapien machen müssen, um den Krebs zu bekämpfen. Also das ist erledigt mit der Operation“, berichtete der Alt-Bürgermeister.
„Dann ist man vielleicht nicht ganz so gut drauf“
Punkto Genesungsfortschritte wurde der 70-Jährige jedoch durch immer wiederkehrenden Entzündungen zurückgeworfen. Diese sollten Häupl schlussendlich zu einem dreiwöchigen Aufenthalt auf der Intensivstation und insgesamt drei Monaten Aufenthalt im Krankenhaus zwingen. „Natürlich, wenn man vier, fünf oder sechs Mal einen Rückfall hat, wo man sich eigentlich schon auf dem Weg der Besserung fühlt, dann ist man vielleicht nicht ganz so gut drauf“, gestand der 70-Jährige im ORF-Interview ein. Todesangst habe er aber nicht verspürt. Große Unterstützung erhielt er in dieser Zeit vonseiten seiner Ehefrau, die ihn auf der Intensivstation „sehr liebevoll und sehr intensiv betreut“ habe. „Und das war sehr wichtig“, unterstrich Häupl.
Die Krankheit hinterließ dennoch ihre Spuren: nicht zuletzt bei den Ernährungsgewohnheiten des Alt-Bürgermeisters. Leberkäs‘- oder Schnitzelsemmel? Beides mittlerweile vom Speiseplan des 70-Jährigen gestrichen. Und der Spritzwein? Den gibt es zwar noch, aber nur in geringem Maße. „Es gibt manche Tage überhaupt keinen Spritzwein, manchmal vielleicht auch zwei, aber das war's dann“, so Häupl. Dafür stehe aber praktisch jeden Tag Sport auf dem Plan, „jeden zweiten Tag intensiver“, berichtete der Alt-Bürgermeister.
Meinung zur aktuellen Politik „eigentlich ganz gut“
Gefragt nach seiner Meinung zur aktuellen Politik sei diese „eigentlich ganz gut“, erklärte Häupl in dem Interview. Gleiches galt auch für die „Perfomance“ seines Nachfolgers Michael Ludwig. Unverständlich sei für ihn jedoch, warum der grüne Wiener Koalitionspartner versuche, „politisches Kleingeld zu schlagen mit solchen völlig nebensächlichen Themen“, meinte Häupl in Bezug auf die neuen Begegnungszonen in Wien. Vielmehr sollte der Fokus in seinen Augen etwa auf die Arbeitslosigkeit in der Bundeshauptstadt gelegt werden.
„Denn in Zeiten der Not sammelt man sich immer um die Führer."
Alt-Bürgermeister Michael Häupl im "Wien heute"-Interview
Überzeugt zeigte sich der Bürgermeister im Hinblick auf die Sozialdemokratie im Land. Denn deren Zeit, so glaubt Häupl, werde „erst kommen“. „Denn in Zeiten der Not sammelt man sich immer um die Führer. Das ist eine alte Lehrweisheit.“ Nun gehe es darum, wirtschaftliche Probleme zu lösen, ebenso mit 600.000 Arbeitslosen im Land umzugehen - und dies werde „die Zeit der Sozialdemokratie und ihrer Ideologie“ sein, ist der Alt-Bürgermeister sicher.
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