55-Mrd.-Hilfspaket

Italien plant 500-Euro-„Urlaubsbonus“ für Familien

Ausland
10.05.2020 13:13

Zur Förderung des Tourismus nach Ende der entsprechenden Beschränkungen in der Corona-Krise plant die italienische Regierung im Rahmen eines 55 Milliarden Euro schweren Hilfspakets einen „Urlaubsbonus“ von 500 Euro. Damit will sie Familien mit Kindern und niedrigerem Einkommen unterstützen und zugleich zum Neustart des Tourismus in Italien beitragen. Im Zeitraum März bis Ende Mai erwartet die Touristikbranche 30 Millionen weniger Übernachtungen, auch die Auswirkungen auf Gastronomie und Handel sind besonders negativ.

Von dem Bonus sollen Familien mit einem Jahreseinkommen bis zu 35.000 Euro profitieren. Sie können ihn zwischen dem 1. Juli und 31. Dezember 2020 nutzen. Der italienische Tourismus rechnet wegen der Corona-Krise mit einem katastrophalen Jahr 2020. Die Branche bezifferte die möglichen Verluste auf 120 Milliarden Euro. Italien war vom Coronavirus besonders schlimm betroffen.

Der nahezu verwaiste Domplatz in Mailand (Bild: AP)
Der nahezu verwaiste Domplatz in Mailand

Inländischer Tourismus kompensiert nur zum Teil
Alarm schlägt Italiens Hotelierverband Federalberghi. 95 Prozent der Hotels in Italien sind bereits seit Ende Februar geschlossen. Laut Bernabo Bocca, Präsident des Verbands mit 27.000 Mitgliedern, kann der inländische Tourismus den Wegfall der ausländischen Besucher nur zum Teil kompensieren. Italienische Gäste machten 2019 zwar 50 Prozent aller Übernachtungen aus, sie generierten jedoch lediglich 30 Prozent der Hotelumsätze.

(Bild: AFP)

Regierung will Wirtschaft unter die Arme greifen
Die italienische Regierung plant voraussichtlich am Montag die Verabschiedung eines 55 Milliarden Euro schweren Hilfspakets, mit dem sie den von der Corona-Krise am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren unter die Arme greifen will, darunter Tourismus, Gastronomie und Kleinhandel. Das Hilfspaket enthält auch mehrere Milliarden zur Finanzierung der Kurzarbeit, zu der Millionen von Italienern wegen der Krise gezwungen sind.

Menschenleerer Trevi-Brunnen in Rom (Bild: AFP)
Menschenleerer Trevi-Brunnen in Rom

Der Staat hat die Pflicht einzugreifen, um Arbeiter und Unternehmen zu verteidigen und zu unterstützen, sagte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri laut der Zeitung „Il Messaggero“. Niemand wolle die Wirtschaft staatlich steuern. Eingriffe, die schützen und zugleich die Produktion ankurbeln, seien jedoch nötig.

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