Der ehemalige Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) hat in einem Interview Stellung zu den Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung bezogen. Die Stadt Wien und seine Bevölkerung lobte der Altkanzler angesichts des Verhaltens während der Corona-Krise in den höchsten Tönen.
Was die Maßnahmen der türkis-grünen Regierung im Kampf gegen das Coronavirus betrifft, sagte Vranitzky im Gespräch mit der neuen Bezirkszeitung „Sprich! Döbling“: „Grob gesprochen, kann man ja - fast schon im Nachhinein - zwei Wege erkennen: den schwedischen Weg und den österreichischen Weg. Und da muss ich sagen: Nach dem positiven Zwischenergebnis der Corona-Statistiken kann der österreichische Weg nicht falsch sein.“
Altkanzler sieht „zwei sehr große Prüfsteine“ auf Österreichs Weg liegen
Der Altkanzler schränkt allerdings ein: „Auf unserem Weg liegen noch zwei sehr große Prüfsteine. Einer besteht darin, jeden nur denkbaren Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der Maßnahmen gegen die Pandemie so schnell und so überzeugend wie möglich zu beseitigen. Der zweite Prüfstein betrifft die Wirtschaft: Hier muss man trachten, dass die erfolgten Zusagen auch wirklich erfüllt werden - denn auf diesem Gebiet droht die größte außermedizinische Gefahr.“
Der Wiener Stadtregierung zollte Vranitzky dickes Lob: „Beim Corona-Management möchte ich besonders hervorheben, dass sich die Wiener Bevölkerung mit sehr beeindruckender Disziplin an die Regeln gehalten hat. Offenkundig wurde auch, dass die medizinische Versorgung in Wien für die Bevölkerung einen enormen Vertrauenspolster darstellt. Das sehe ich als neuerliche Bestätigung dafür, dass Wien hinsichtlich der Gesundheitsversorgung traditionell sehr gut aufgestellt ist.“
Juror bei neuem „Stolz auf Wien“-Fonds
Vranitzky sitzt als Juror im neu eingerichteten „Stolz auf Wien“-Fonds, der die Zukunft von Wiener Unternehmen über ein Beteiligungs-Modell der Stadt sichern soll. Die Stadt wird sich - zeitlich und auf jeweils maximal eine Million Euro begrenzt - an Wiener Unternehmen beteiligen, die ein Wirtschaftsfaktor für Wien sind, auf guten Beinen stehen, aber durch den Corona-Shutdown in finanzielle Engpässe gekommen sind.
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