Corona-Cluster

Streit Bund mit Wien: Virus verseucht die Politik

Wien
19.05.2020 06:00

Türkise „Kriegserklärung“ ans rote Wien - und der Montag verriet: Das Niveau im Wahlkampf wird kleiner als das Coronavirus.

Auch im Wiener Rathaus gab es am Montag eine Krisensitzung - mit Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ). Die Frage: Wie umgehen mit der türkisen Frontalattacke auf die Bundeshauptstadt?

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Bürgermeister Michael Ludwig bei einer Pressekonferenz (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Bürgermeister Michael Ludwig bei einer Pressekonferenz

Lob und Mahnung an Wien
Die Taktik: Stellungnahme des Bürgermeisters, mit der er sich - diplomatisch formuliert - nicht weit aus dem Fenster lehnt: „Heute haben mehrere Bundesminister bei Pressekonferenzen ,Lob für die‘ sowie ,eine Mahnung an die‘ 
Stadt ausgesprochen.“ Und tatsächlich warnte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) vor einem „pandemischen Tsunami“ in Wien, während Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) „keine Causa Wien“ sieht. Schizophrenie-Anfall in der Bundesregierung.

Zitat Icon

Als Bürgermeister muss ich von der Bundesregierung verlangen können, dass sie in Zeiten einer Krise klar und verständlich mit der Bevölkerung kommuniziert.

Michael Ludwig

Hacker: „Statistiken sind kein Schönheitswettbewerb“
Den Rest erledigte Ludwigs Mann fürs Grobe, Gesundheitsstadtrat Hacker. Von „Statistiken sind kein Schönheitswettbewerb“ bis „Ich bin nicht der Corona-Nachhilfelehrer des Innenministers“ war im Gespräch mit krone.tv alles dabei (siehe Video unten). Mit der Kritik, die Stadt würde nicht mit dem Krisenstab des Innenministeriums kooperieren, kann Hacker nichts anfangen: „Die österreichische Gesetzeslage ist klar. Für die Epidemiebekämpfung ist der Gesundheitsminister zuständig.“

Hacker im Video: Statistik ist kein Schönheitswettbewerb“

Hilfsangebot aus dem Innenministerium abgelehnt
Er wisse gar nicht, wie Nehammer auf die Idee komme, die Stadt würde „Informationen über Betriebsstandorte“ an Stellen weiterleiten, die nicht befugt seien. Mit dem Gesundheitsministerium wiederum habe man - so glaubt Wien - eine gute Zusammenarbeit.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

Das Innenministerium bot am Montag wieder Hilfe beim „Contact Tracing“ an, Wien lehnte erneut ab.

Michael Pommer, Kronen Zeitung/krone.at

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