Trotz der Wiedereröffnung der Hotelbetriebe am Freitag stehen dem Wiener Fremdenverkehr schwere Zeiten bevor. „2020 wird kein Jahr des Wirtschaftens, sondern ein Jahr des Überlebens“, meinte Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner. Beim Neustart setzt die Bundeshauptstadt in der ersten Phase auf Gäste aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Denn immerhin gibt es für 15. Juni die Perspektive, dass die Grenzen zu den beiden Nachbarländern wieder aufgehen. Und Besucher der sogenannten DACH-Region sorgen üblicherweise für 40 Prozent der Nächtigungen in Wien. Das bedeute aber laut Kettner auch, dass man „von 60 Prozent der Märkte“ derzeit abgeschnitten sei.
März und April Totalausfall für Hotellerie
Das heurige Jahr sei ohnehin nicht mehr zu retten. Die Monate März und April waren ein Totalausfall. Zuletzt gingen die Übernachtungen um satte 98,2 Prozent auf 29.000 zurück. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) rechnet für das Gesamtjahr mit einer Halbierung des Hotellerie-Umsatzes. Wie sich die Situation mittelfristig entwickle, könne man erst im Herbst sagen. Hotels würden jedenfalls mindestens 50 Prozent Auslastung brauchen, um über die Runden zu kommen.
Die ganze Welt in der Hauptstadt entdecken
Dennoch will der Wien-Tourismus in den kommenden Monaten alles daransetzen, für einen baldigen Aufschwung zu sorgen. Deshalb wird schon im Juni die erste Kampagne mit dem Motto: „Weltreise in Wien“ gestartet. Geworben wird damit, dass sich dank der vielen internationalen Facetten gewissermaßen die ganze Welt in der Hauptstadt entdecken lässt.
Prater öffnete mit Bürgermeister Ludwig als Gast
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der am Freitag bei der Wiederinbetriebnahme des Riesenrads zu Gast war, sandte mit Verweis auf die niedrigen Infektionszahlen die Botschaft aus: „Sie können ruhig zu uns kommen und sich wohl und sicher fühlen.“ Die Öffnung des Wiener Praters wurde indes gebührend gefeiert. „Alle Fahrgeschäfte im Prater öffnen heute wieder“, sagte Praterverband-Präsident Stefan Sittler-Koidl am Freitag.
Was die heurige Saison anbelangt, wollte sich Sittler-Koidl auf keine Prognosen einlassen. Fest stehe jedenfalls, dass man schon wichtige Wochen verloren habe, wie etwa die Ostertage oder den 1. Mai.
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