Die Groß-Demo am vergangenen Donnerstag in der Wiener City, bei der 50.000 Teilnehmer gegen Rassismus demonstriert hatten, erhitzt die Gemüter der Gastro-Betreiber. Als „bodenlose Frechheit“ wurde der Umstand bezeichnet, dass Lokalbetreiber etwa keine Reservierungen für mehrere Personen machen, im Gegenzug jedoch 50.000 Menschen auf der Straße demonstrieren dürften - und das nicht immer mit Maske und mit Mindestsicherheitsabstand.
„Wir hatten danach unfassbar viele Beschwerdeanrufe von Betrieben, die das als bodenlose Frechheit empfunden haben“, sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbandes Gastronomie, Mario Pulker, am Montag. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, so Pulker.
Sofortige Lockerung vor Vatertag gefordert
Die Gastronomie fordert daher sofortige Lockerungen vor dem kommenden verlängerten Wochenende und dem Vatertag am Sonntag. Viele in der Tagesgastronomie würden über viele Anfragen von fünf bis sechs Personen pro Tisch für das kommende Wochenende klagen, die derzeit aufgrund der geltenden Bestimmungen nicht angenommen werden dürften und daher auch nicht reserviert werden.
In der Nachtgastronomie zähle jede Stunde, um drohende Insolvenzen in der Branche abzuwenden, so der Sprecher der Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, laut einer Aussendung.
Gastronomie-Stichtag 15. Juni
Dennoch gilt als Stichtag der Lockerungen für die Gastronomie noch immer der 15. Juni. Die Sperrstunde wird dann von 23 Uhr auf 1 Uhr verlängert, die Regel von maximal vier erwachsenen Personen an einem Tisch fällt. „Zwei Maßnahmen, die für die heimische Gastronomie um 96 Stunden zu spät kommen, denn am Montag, 15. Juni, sind das verlängerte Wochenende und der Vatertag bereits vorüber“, so Ratzenberger.
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