Halb Europa schwärmte von ihm. Er dribbelte, gaberlte, schoss, wie sonst niemand. Alle Trainer dachten, ein richtiges Juwel bei sich zu haben. Dann kam aber alles anders. Jetzt versucht sich das einstige Wunderkind Nikon El Maestro (Ex-Jevtic) als Co-Trainer seines Bruders Nestor bei Sturm Graz.
Er ragte weit aus der Jugend raus. Nicht wegen seiner Körpergröße, sondern wegen seines Fußballkönnens. Technisch war er eigentlich mit 10 schon ein kompletter Spieler, mit 18 schon ein Superstar, nur im Kopf eben nicht. Einer, der sich die Karriere selbst vergeigt hatte, sagte sein ehemaliger Trainer Peter Stöger über ihn, als er auf die rassistischen und fraunefeindlichen Rap-Texte des Nikon El Maestro angesprochen wurde.
Besagte Texte waren wohl auch das Ende einer vielveprechenden Laufbahn. denn Wiener Neustadt war seine erste Station als Profi. Nikon El Maestro ist 1993 in Beograd geboren. Als er neun Jahre alt war, zog sein Vater aus beruflichen Gründen nach Wien. Er spielte in der Jugend bei West Ham, bei Austria, bei Schalke und beim FC Valencia. Als Profi kam er dann zu Wiener Neustadt, spielte bei Ujpest und bei Nyiregyhaza in Ungarn. Mit 24 beendete er seine Spielerkarriere. Seidem arbeitet er als Co-Trainer an der Seite seines Bruders Nestor.
Das heißt, nachdem er kurz die Jugendmannschaften von Hellas Kagran und Simmering trainiert hatte, war er beim slowakischen Meister Spartak Trnava und später bis 2018 in Sofia, bei CSKA Sofia als Assistent des eigenen Bruders tätig. Am Wochenende vertrat er erfolgreich Nestor El Maestro im ersten Spiel nach dessen Sperre wegen Schiedsrichter-Beleidigung.
Noch zweimal
Dem 27-Jährigen stand assistierend Günther Neukirchner zur Seite, Nikon El Maestro soll auch für das anstehende Doppel gegen den LASK sowie auswärts beim WAC „der Chef für 90 Minuten“ sein, wie Schicker betonte. Der Jung-Trainer erklärte danach: „Nach drei Spielen kommt der Chef zurück und dann wird es noch besser werden. Wir sind guter Dinge, dass wir einen Europacupplatz erreichen.“
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