Hans-Kloepfer-Büste

Farbanschlag auf Denkmal von umstrittenem Dichter

Steiermark
16.06.2020 06:00

In der aktuellen Rassismus-Debatte ist nichts mehr in Stein gemeißelt: Weltweit ist ein Streit über Denkmäler aus der Kolonialzeit entbrannt, Statuen werden gestürzt und beschädigt. Diese Bewegung ist auch in der Steiermark angekommen: Am Grazer Schloßberg wurde die Büste des umstrittenen Dichters Hans Kloepfer beschmiert. Die FPÖ setzt eine Belohnung von 750 Euro für Hinweise auf den Täter aus.

Bei weltweiten „Black Lives Matter“-Protesten gab es zuletzt Angriffe auf Denkmäler aus der Kolonialzeit, im englischen Bristol etwa demontierten Demonstranten die Statue eines britischen Sklavenhändlers und versenkten sie im Hafenbecken. Nun gibt es auch in der Landeshauptstadt einen aktuellen Fall im Zusammenhang mit der Anti-Rassismus-Protestbewegung.

Ein Kloepfer-Denkmal wurde 2020 am Grazer Schloßberg beschmiert. (Bild: FPÖ Steiermark)
Ein Kloepfer-Denkmal wurde 2020 am Grazer Schloßberg beschmiert.

Am vergangenen Wochenende geriet das Denkmal des weststeirischen Mundartdichters Hans Kloepfer am Grazer Schloßberg ins Visier unbekannter Täter: Büste und Sockel wurden mit roter Farbe beschmiert - „Schluss mit Schweigen“ steht da zu lesen. Aufgrund seiner deutschnationalen Einstellung und seiner Sympathie für den Nationalsozialismus war und ist der 1944 in Köflach verstorbene Schriftsteller umstritten. Unter anderem begrüßte er den Anschluss Österreichs an das deutsche Reich und lobte Hitler in einem Dialekt-Gedicht.

Marco Triller (FPÖ) (Bild: Foto Fischer)
Marco Triller (FPÖ)

Die Freiheitlichen setzen nun eine Belohnung von 750 Euro für Hinweise auf die Täter aus: „Hans Kloepfers politische Haltung war aus heutiger Sicht eine schwerwiegende Fehleinschätzung. Dieser Aspekt ist genauso Teil der Geschichte wie dessen außerordentliche Leistungen, die er als Mundartdichter und Arzt erbrachte. Kloepfers Ehrenbürgerschaft sowie der Erhalt seiner Denkmäler stehen für uns außer Frage“, stellt Landtagsabgeordneter Marco Triller im „Steirerkrone“-Gespräch klar. Die Vandalen müssten rasch zur Rechenschaft gezogen werden.

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