Wenn es um den Verkehr in und rund um die Altstadt geht, dann sind Emotionen vorprogrammiert. Das Schauspiel wiederholt sich in Salzburg im Rhythmus der Jahreszeiten aber die Ergebnisse sind meist überschaubar. Schon immer fehlt ein Gesamtkonzept, was eigentlich am Ende der Maßnahmen erreicht werden soll. Viel, wenig oder gar kein Pkw-Verkehr? Autos auch der Bewohner komplett in die Garagen verlegen? Was für eine Rolle soll die geplante Regionalstadtbahn in der Innenstadt spielen? Fragen, auf die es bisher keine echten Antworten gegeben hat.
So wird weiter stückweise die eine oder andere Veränderung vorgenommen. Beispiele dafür: Mit den Pollern wurde die Zufahrt rund um den Dom stark beschränkt, in der Griesgasse ein Fahrverbot für den Individualverkehr verhängt, das berüchtigte „Kranzlfahren“ verordnet, der Parkplatz am Kajetanderplatz aufgelöst und so weiter. Aber ein echter Plan hinter den Aktionen war bisher keiner zu erkennen.
Neutor als schlechtes Wahlkampfthema
Knapp vor der Gemeinderatswahl 2019 dann der vorläufige Höhepunkt: Neos, Bürgerliste und die SPÖ haben mit ihrer Allianz eine Sperre des Neutors erzwungen. Aber nur auf dem Papier. Zwei Wochen später bekamen sie beim Urnengang die Rechnung serviert – die ÖVP holte in der Landeshauptstadt ein historisch gutes Ergebnis und den Bürgermeister obendrauf. Das Neutor blieb damit offen, der Verkehr fließt weiter.
Jetzt gibt es wieder neue Vorstöße. Die Bürgerliste fordert eine autofreie Innenstadt, weil die Bürger in Umfragen das so haben wollen. Die Stadt-ÖVP will, wie berichtet, hingegen eine riesige Begegnungszone zwischen dem Neutor und dem Rot-Kreuz-Parkplatz einrichten. Da wären alle Verkehrsteilnehmer gleich berechtigt und maximal Tempo 20 erlaubt.
Hick-Hack um den Rot-Kreuz-Parkplatz
Apropos Rot-Kreuz-Parkplatz: Durch den geplanten Kreisverkehr werden diesem einige Parkplätze weggenommen. Kein Problem, schließlich wird ja die Mönchsberggarage ausgebaut. Der SPÖ wäre eine Auflösung der Fläche und eine Umgestaltung aber lieber. Im Gegensatz zur ÖVP. Denn in dem Fall müsste man das Rote Kreuz mit einem gleichwertigen jährlichen Aufwand entschädigen. Was bleibt ist, dass eine echte Vision für ein Gesamtkonzept weiter fehlt.
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