++ Im Bezirk Südoststeiermark gehen die Wogen vor der Wahl hoch ++ In Mureck machen gegenseitige Anschuldigungen munter die Runde ++ Zwei Damen wollen sich in Bad Gleichenberg an der Spitze halten ++ In Unterlamm geht der Ortschef in seine achte Gemeinderatswahl ++
Zum Abschluss noch einmal viel Wirbel! Der letzte Teil unserer Bezirks-Serie vor den Gemeinderatswahlen führt in die Südoststeiermark. In diesem Bezirk flogen die Hack’ln im Wahlkampf mitunter ziemlich tief. Besonders viel Spannung garantiert die Ausgangslage in Mureck.
Dort hat bekanntlich der ehemalige SPÖ-Landesgeschäftsführer und Bürgermeister Anton Vukan mit dem ehemaligen ÖVP-Vizebürgermeister Klaus Strein eine Namensliste gegründet. „Weil wir das ewige Partei-Hickhack satt haben und gemeinsam für die Gemeinde arbeiten wollen“, begründet Vukan. Der Politiker betont, dass er noch immer Sozialdemokrat und nach wie vor Parteimitglied sei. „Darum finde ich es schade, dass Teile der SPÖ so beleidigt reagiert haben.“
Das Ziel für den kommenden Wahlsonntag ist klar: „Wir wollen die Absolute - sonst höre ich mit der Kommunalpolitik auf. Zumal es ja die Abmachung gibt, dass sich, wenn es sich irgendwie ausgeht, ÖVP und SPÖ den Bürgermeistersessel teilen - und die FPÖ den Vizebürgermeister stellt.“ Worte, die bei seiner ehemaligen Fraktion gar nicht gut ankommen: „Es gibt keine Absprachen“, stellt SPÖ-Spitzenkandidat Ernst Walisch klar. „Im Gegenteil, Vukan und Strein haben ausgemacht, dass sie sich abwechseln. Ich finde es ja spannend, dass Herr Vukan immer von Zusammenarbeit spricht und dann aber nur alleine regieren will.“
Nach „tiefen Worten“ die absolute Mehrheit
Mit verbalen Tiefschlägen kennt sich auch Christine Siegel aus. Die ÖVP-Politikerin verpasste bei der letzten Wahl in Bad Gleichenberg knapp die „Absolute“ und ging daraufhin mit der einzigen grünen Mandatarin Maria Müller-Triebl eine Koalition ein. „Und zwei Frauen an der Spitze halten gewisse Herren scheinbar nur schlecht aus. Speziell zu Beginn der Periode fielen da tiefe Worte“, schüttelt Siegel den Kopf. Seit 1990 sitzt sie im Gemeinderat, seit 2004 ist sie Bürgermeisterin - nun steht ihre letzte Periode vor der Tür. „Ziel ist die absolute Mehrheit.“
Ebenfalls noch einmal antreten will Josef Ober in der Bezirkshauptstadt Feldbach. Dort erreichte er zuletzt 53 Prozent und gilt auch dieses Mal als haushoher Favorit. „Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist Erfahrung gefragt, deshalb trete ich noch einmal an“, stellt der 62-Jährige klar. „Ich erwarte mir eine große Zustimmung - wir haben die große Gemeindefusion ja exzellent über die Bühne gebracht.“ Das einzige Fragezeichen ist die Wahlbeteiligung, „denn die entscheidet letztlich, wie die Wahl ausgeht“, spricht Ober wohl allen Wahlwerbenden aus der Seele.
Der Neue will jetzt etwas bewegen
Eine Staffelübergabe gab es in Bad Radkersburg: ÖVP-Bürgermeister Heinrich Schmidlechner tritt nicht mehr an, nun soll Karl Lautner für die Volkspartei ins Rathaus einziehen. „Ich will etwas bewegen“, begründet er nach 15 Jahren als Leiter des Straßenerhaltungsdienstes seinen Einstieg in die Politik. Lautner will Bad Radkersburg als Radhauptstadt positionieren und Elektrobusse als öffentliche Verkehrsmittel installieren. Ebenfalls neu ist FPÖ-Spitzenkandidat Walter Rauch - er übersiedelte aus Bad Gleichenberg und will nun im äußersten Südosten der Steiermark blaue Oppositionspolitik betreiben. Zuletzt erreichten die Freiheitlichen ja nur ein Mandat.
Nicht mehr ganz neu im Amt ist Robert Hammer. Der 65-Jährige ist seit stolzen 35 Jahren Bürgermeister in Unterlamm. „Damals war ich der jüngste Bürgermeister, jetzt bin ich der längstdienende.“ Sein Erfolgsgeheimnis (zuletzt gab es knapp 72 Prozent): „Die Entwicklung des Ortes vor die Parteiinteressen stellen - das honorieren die Leute.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.