Angst vor 2. Welle

Australien muss erneut Toilettenpapier rationieren

Ausland
26.06.2020 19:04

Nachdem die Infektionszahlen in Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne wieder angestiegen sind, kommt es im gesamten Land wieder zu Hamsterkäufen. Als Reaktion rationierten die größten Supermärkte nun erneut den Verkauf von Toilettenpapier. In den USA hat nun Texas nach einer Rekordzahl an Infektionen wieder die Bars geschlossen.

Die beiden größten Ketten in Australien, Woolworths und Coles, kündigten am Freitag an, dass Kunden im ganzen Land - wie schon zu Beginn der Pandemie - nur noch eine begrenzte Zahl von Packungen kaufen dürfen. Australiens Premierminister Scott Morrison rief indessen seine Landsleute auf, die Hamsterkäufe sofort einzustellen. Diese seien „lächerlich“, sagte Morrison.

Erneut zeigt sich gähnende Leere in Australiens Toilettenpapierregalen. Um den Hamsterkäufen Einhalt zu gebieten, dürfen nun keine beliebigen Mengen mehr gekauft werden. (Bild: William WEST/AFP)
Erneut zeigt sich gähnende Leere in Australiens Toilettenpapierregalen. Um den Hamsterkäufen Einhalt zu gebieten, dürfen nun keine beliebigen Mengen mehr gekauft werden.

Eindämmung des Virus „nicht gefährdet“
Die bisher erfolgreiche Eindämmung des Virus im Land sei durch den seit knapp zwei Wochen anhaltenden Ausbruch in Melbourne und dem Bundesstaat Victoria nicht gefährdet. Zuvor hatten die Behörden 30 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Es wurden zudem Massentests in zehn Vororten der Metropole gestartet, in denen die meisten Infektionen gemeldet wurden. Zur Unterstützung will die Armee am Wochenende 200 Soldaten schicken.

Die Supermarktkette Woolworths verzeichnete einen Anstieg an Toilettenpapierverkäufen von mehr als 30 Prozent:

Schon wieder Panikkäufe
Trotz der niedrigen Ansteckungszahlen wächst die Angst vor einer zweiten Corona-Welle, während die meisten australischen Bundesstaaten die Beschränkungen mehr und mehr aufheben. Nach ersten Panikkäufen in Victoria wuchs die Nachfrage nach Toilettenpapier auch im Rest des Kontinents enorm an. Wie Gesundheitssprecher Brendan Murphy betonte, müsse immer wieder mit derartigen Ausbrüchen gerechnet werden, die Behörden sehen sich aber ausreichend gewappnet.

Bars in Texas müssen erneut schließen
Da die Corona-Infektionen in Texas wieder rapide angestiegen sind, hat der US-Bundesstaat angekündigt, wieder die Bars zu schließen. Der konservative Gouverneur Greg Abbott führte die Neuinfektionen auf „bestimmte Aktivitäten“ zurück, womit er unter anderem „das Zusammenkommen in Bars“ meinte.

„Erneut geschlossen“ - Barbesitzer Petros J. Markantonis darf in seinem Lokal erneut keine Gäste empfangen. (Bild: Mark Felix/AFP)
„Erneut geschlossen“ - Barbesitzer Petros J. Markantonis darf in seinem Lokal erneut keine Gäste empfangen.

Maßnahmen zu früh gelockert?
Mit dem Dekret dürfen die Lokale keine Gäste mehr empfangen und Getränke nur noch zum Mitnehmen verkaufen. Texas erlebt derzeit - wie eine Reihe weiterer Bundesstaaten - die höchste Zahl an Infektionen seit Beginn der Krise. Alleine am Donnerstag vermeldete man fast 6000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Texas war einer jener Staaten, die im Mai mit ersten Lockerungen vorgeprescht sind.

In den USA wurden derzeit mehr als 2,4 Millionen Coronavirus-Infektionen sowie mehr als 124.000 Todesopfer registriert. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

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