Die Bildungsdirektion will heute bekanntgeben, wie etwa die Schulen mit den Zeugnissen umgehen. Inzwischen gibt es von der SPÖ heftige Kritik am raschen Zusperren.
Nicht wirklich sattelfest wirkt die oö. Bildungsdirektion nach dem Schnellschuss der Landesregierung. Gestern konnte die Chefetage des Bildungssystems noch nicht sagen, wie der Blitz-Lockdown in fünf Bezirken geregelt wird, wie 81.022 Schüler an ihre Zeugnisse kommen. Und wie es mit der Betreuung aussieht. LH-Vize Christine Haberlander sicherte zu, dass wie beim ersten Lockdown auch diesmal Kinder von berufstätigen Eltern in Betreuungseinrichtungen und Schulen untergebracht werden können.
Warten auf Verordnung
„Wir warten auf die Verordnung, und nach der werden wir uns richten. Wir haben gelernt, nicht mehr vorzuplanen, uns an die Situation anzupassen“, sagt Edith Bürgler-Scheubmayr, Vorsitzende der Erhalterkonferenz der 190 Träger von Caritas- und Pfarrcaritas-Kindergärten in OÖ, wo die Pädagoginnen und Helferinnen gestern den ersten Tag nach der Kurzarbeit hatten.
Kindergärten fast voll
Inzwischen waren wieder 76 Prozent aller Kinder in Betreuung, während der Notöffnungszeiten waren es teils nur 1,7 Prozent. „Während die Schulen eine Woche früher zusperren, läuft der Betrieb in den meisten Kindergärten nach der Schließungswoche zumindest bis Ende Juli weiter“, sagt Bürgler-Scheubmayr.
Betruungsgarantie
Die Städte Wels und Linz garantieren die Betreuung der Kinder auch in der kommenden Woche. „Ich appelliere an die Eltern, ihre Kinder ab Freitag nur im äußersten Notfall in den Kindergarten, die Krabbelstube oder den Hort zu bringen“, so Stadtchef Klaus Luger.
Direktoren überrascht
Bei einem Rundruf in betroffenen Schulen zeigten sich die Direktoren überrascht von den Maßnahmen und etwas verunsichert. „Wir wissen auch nicht mehr als Sie“, so der Tenor. Bettina Karlhuber, Direktorin der VS Margarethen in Linz, ist aber optimistisch: „Wir sind alle schon gut eingespielt. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir auch diese Situation wieder ohne Probleme meistern werden.“
Kinderfreunde kritisieren
Massive Kritik an den Schließungen kam von den SP-nahen Kinderfreunden. Vorsitzender Roland Schwandner: „Es geht genau um eine Woche Schulunterricht, der ohnehin schon in gestaffelter Form und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen stattfindet. Die Schüler haben es sich verdient, sich von den Freunden und auch von dem Lehrpersonal ordentlich zu verabschieden. Und nicht eine Woche vor dem offiziellen Ferienbeginn, wieder durcheinander gewirbelt zu werden.“
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