Sparkurs notwendig

Corona-Krise bringt Kirche ein Millionen-Minus

Steiermark
08.07.2020 06:00

Die Wirtschaftskrise aufgrund von Corona trifft auch die steirische Kirche: Bisher fehlen drei Millionen Euro an Einnahmen, diese Zahl könnte sich bis Jahresende verdreifachen. Nun muss gespart werden.

100 Millionen Euro beträgt das Jahresbudget der Diözese Graz-Seckau, etwa 70 Millionen Euro stammen von Kirchenbeiträgen. Mit ihnen werden laut Diözese 1100 Arbeitsplätze wesentlich finanziert, dazu auch der Erhalt von 2000 denkmalgeschützten Bauwerken (dazu zählen neben Kirchen und Kapellen auch Bildstöcke), Kindergärten und Schulen, kirchliche Kunst und Kultur sowie karitative Aktivitäten.

Große Lücke bei Einnahmen
Aufgrund der demografischen Entwicklung rechnete die Katholische Kirche Steiermark bis 2030 ohnehin mit einem Minus von mehr als 20 Prozent bei den Kirchenbeiträgen und hat ein „Stabilisierungsprogramm“ ins Auge gefasst. Dieses wird nun wohl vorgezogen werden müssen.

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi)

Denn heuer tut sich Corona-bedingt eine kräftige Lücke auf. So wurden nach Ausbruch der Krise bis Juni keine Erinnerungsschreiben ausgeschickt. Auch die Einnahmen durch die Kollekte gingen natürlich zurück, weil lange Zeit gar keine oder nur eingeschränkt Gottesdienste stattfanden.

Kaum Kurzarbeit möglich
Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart: „Kurzarbeit war bei uns nur in zwei Küchen- und Beherbergungsbetrieben möglich, deshalb haben wir zuletzt Urlaube stark abgebaut und Zeitguthaben verbraucht.“ Die Kirche muss aber weiter reagieren.

Der Grazer Dom (Bild: Christian Jauschowetz)
Der Grazer Dom

Eine neue Arbeitsgruppe soll Maßnahmen erarbeiten. Möglich sind eine schlankere Verwaltung („Kündigungen wollen wir aber nicht“, betont die Kirche), neue Einnahmen, das Vermieten oder gar Verkaufen von Immobilien. Einige Sanierungsprojekte wurden bereits verschoben. Das größte Vorhaben, der Grazer Dom, ist aber dank Sponsoren gesichert.

„Wir prüfen jeden Fall“
Apropos Kirchenbeitrag: Die Katholische Kirche betont, dass sich jene, die finanzielle Probleme haben, melden solle. „Wir prüfen jeden Fall und reagieren individuell“, erklärt Edith Wieser von der Kirchenbeitragsorganisation. 

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