120 Häuser zerstört
Sechs Tote bei Waldbrand im Osten der Ukraine
Bei einem schweren Waldbrand im Osten der Ukraine sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere Menschen erlitten bei dem Feuer in der Region Luhansk Verletzungen. Hunderte Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen, die Behörden schlossen Brandstiftung als Ursache für das Feuer nicht aus. Mehr als 120 Häuser wurden zerstört. Einige ältere Menschen weigerten sich, ihre Häuser zu verlassen: „Wir wurden hier geboren, hier werden wir sterben.“
„Nach vorläufigen Informationen sind sechs Menschen gestorben“, teilte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow mit. Die Rettungsdienste hatten die Zahl der Toten zuvor mit fünf angegeben. Neun weitere Menschen wurden demnach verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Der Waldbrand war in der Region Luhansk ausgebrochen, die sich teilweise unter der Kontrolle von prorussischen Separatisten befindet. Nach Angaben der Feuerwehr griffen die Flammen auf ein Gebiet mit einer Fläche von 80 Hektar über. Nachdem es den Einsatzkräften zunächst gelungen war, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, gewann es aufgrund starker Windböen und Temperaturen von 38 Grad wieder an Stärke.
Mehr als tausend Menschen im Einsatz
Nach Behördenangaben wurden mehr als 120 Häuser von den Flammen zerstört. Die Gebäude befanden sich etwa 20 Kilometer entfernt von der Frontlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Soldaten. Mehr als tausend Feuerwehrleute, Helfer sowie Mitglieder der Nationalgarde seien im Einsatz, erklärte Awakow. Auch zwei Löschflugzeuge seien in die Region entsandt worden.
„Wurden hier geboren, hier werden wir sterben“
Wie der Regionalgouverneur Sergej Gaidai im Radiosender NW sagte, begannen die Behörden mit Evakuierungsarbeiten in dem betroffenen Gebiet. Einige ältere Menschen weigerten sich demnach jedoch, ihre Häuser zu verlassen. „Sie sagen: ,Wir wurden hier geboren, hier werden wir sterben‘“, sagte Gaidai dem Sender.
„Es könnte Brandstiftung sein“
Mit Blick auf die Ursache für den Brand schloss der Gouverneur eine Straftat nicht aus. „Es könnte Brandstiftung sein“, sagte er. Präsident Wolodymyr Selenskyj berief nach Angaben des Präsidialamts ein Treffen mit dem Innenminister und mehreren Beamten ein, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Wissenschaftler prognostizieren, dass der Klimawandel in Zukunft häufiger zu Hitzewellen, Stürmen und natürlichen Bränden in dem Land führen wird. Erst im Frühling verwüsteten schwere Waldbrände 66.000 Hektar in der Sperrzone um das Tschernobyl-Kraftwerk im Norden der Ukraine.
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