Nach dem tragischen Unfall in der Bärenschützklamm mit drei Toten sind auch andere steirische Ausflugsziele mit ähnlichen Verhältnissen in den Fokus gerückt. Erhöht steigender Besucherdruck das Risiko?
Gerade jetzt im Sommer sind sie vor allem bei Familien beliebte Ausflugsziele: kühle Klammen. Und die Steiermark hat gleich einige, ganz besonders schöne zu bieten - so wie etwa die kleine und große Raabklamm im Osten unseres Landes: „Die Besucher werden von Jahr zu Jahr mehr, dass Wandern im Trend liegt, bekommen auch wir mittlerweile ordentlich zu spüren“, sagt Vinzenz Mautner, Bürgermeister von Gutenberg-Stenzengreith.
Eigenen Raabklamm-Bürgermeister nominiert
Da der Besucherdruck steigt, gehen die Ortschefs der insgesamt fünf am Weg liegenden Gemeinden auf Nummer sicher: „Wir nominieren jedes Jahr im Rotationsprinzip einen so genannten Raabklamm-Bürgermeister, bei dem dann alle Fäden zusammenlaufen; auch, was das Thema Sicherheit angeht. Alpenverein, Naturfreunde sowie Berg- und Naturwacht arbeiten bei uns gut zusammen, bis auf ein paar kleinere Steine, die da und dort einmal heruntergekommen sind, ist aber noch nie etwas passiert“, erzählt Mautner.
Keinerlei Sicherheitsbedenken
Die Rettenbachklamm in Graz-Mariatrost sowie die Heiligengeistklamm im südsteirischen Schlossberg sind zwar auch äußerst beliebte Ausflugsziele, gelten aber aufgrund ihrer Gegebenheiten als ungefährlich.
Wegewarte erstellen penibel Protokolle
Heikler ist die Situation beispielsweise in der Nothklamm bei Gams: „Steiganlagen, Handläufe, Tritte usw. werden mehrmals jährlich von unseren Wegewarten überprüft, Defizite genau protokolliert, Mängel umgehend behoben“, betont Rene Stix, Geschäftsführer der Naturfreunde Steiermark.
Auch hier unternehme man alles, um das Risiko so gering wie möglich zu halten: „Es tun alle Verantwortlichen ihr Bestes. Immerhin haften die alpinen Vereine auf markierten Wegen ja auch für grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz“.
Amerikanisierung bei Klagsbereitschaft
Da nach einem Alpinunfall auch bei uns immer öfter geklagt wird, wäre unter den Wegeerhaltern eine wachsende Verunsicherung spürbar: „Momentan haben wir alle Hände voll zu tun, den Ehrenamtlichen die Angst vor Konsequenzen zu nehmen“, weiß Norbert Hafner vom Alpenverein. „Die Betroffenheit ist groß. Aber wir können nicht jeden Tag alle Wege abgehen, ein Risiko bleibt immer und überall“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.