TV-Köchin Sarah Wiener, die aktuell für die Grünen im Europaparlament sitzt, muss ihre Lokale und ihre Cateringfirma schließen. Die Corona-Krise habe diesen Schritt notwendig gemacht, gab Wiener selbst via Facebook bekannt. Dutzende Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Wiener betreibt zwei Restaurants in Berlin, die in Museen untergebracht sind.
„Corona hat vielen von uns eine Menge abverlangt. So auch einem Teil meiner Firma, meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ... und mir. Gestern mussten wir für unsere Restaurants und das Catering Insolvenz anmelden“, schreibt Sarah Wiener auf Facebook. Für sie gehe damit eine „dreißig Jahre dauernde Catering- und Gastronomie-Ära zu Ende“.
Wiener bedankte sich vor allem bei ihrem Personal: „Viele sind Freunde geworden; wir haben zusammen gearbeitet, gelacht, gekocht, Ideen verwirklicht und für eine bessere, nachhaltigere Catering- und Restaurantkultur gekämpft ... und wie ich finde: Wir waren spitze!! Nein: Ihr wart spitze!!“
„Schmerzhaft, dass Corona unsere Gastronomie erwischt hat“
Schon in der Zeit des Lockdowns während der Corona-Krise hatte Wiener von einer „Vollkatastrophe“ gesprochen. „Es ist schmerzhaft, dass Corona nun auch unsere Gastronomie erwischt hat“, so Wiener weiter. „Hoffen wir, dass viele Hotel- und Gastronomiekolleg*innen in ganz Deutschland und Österreich, in ganz Europa und darüber hinaus, durchhalten können und Licht am Ende des Tunnels sehen. Wir konnten es nicht mehr.“
Die TV-Köchin hatte 2004 die Sarah Wiener GmbH mit Sitz in Berlin gegründet. Zu der Firmengruppe gehören neben den beiden Lokalen und dem Cateringservice unter anderem eine Bäckerei, eine Fleischhauer und ein Bauernhof, auf dem Bio-Lebensmittel hergestellt werden.
Seit 2019 im Europaparlament
Bei der Wahl zum Europaparlament 2019 kandidierte Wiener als Parteilose für die Grünen und wurde Abgeordnete. Sie ist für ihre Fraktion Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. Laut der NGO Transparency International, die die Nebeneinkünfte der EU-Parlamentarier schätzt und auflistet, verdiente die Starköchin mit Stand September 2019 zwischen 30.072 und 155.952 Euro jährlich - zusätzlich zu ihrem monatlichen EU-Salär von 8020,53 Euro brutto.
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