„Neue Richtlinie“

Gekippte Corona-Verordnungen werden repariert

Politik
27.07.2020 14:13

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat am Montag am Rande einer Pressekonferenz in Salzburg eine baldige Reparatur der in der Vorwoche vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) gekippten Corona-Verordnungen in Aussicht gestellt. „Das Gesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer neuen Richtlinie, die bundesweit gelten soll.“ Wann diese kommen soll, konnte er aber noch nicht sagen.

Mit dem „Fleckerlteppich“ beim Umgang mit Corona-Regeln nach dem VfGH-Entscheid am vergangenen Mittwoch - die Vorgehensweisen der Landespolizeidirektionen reichen von der Aussetzung von Strafen bis zum Weitermachen wie bisher - hatte Nehammer augenscheinlich keine Freude. „Aber wenn die Rechtsrundlage nicht mehr gegeben ist, darf die Polizei nicht mehr einschreiten.“

Symbolbild. (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Symbolbild.

Er sei für ein akkordiertes Vorgehen in ganz Österreich, sagte der Innenminister. Bis zum Vorliegen einer neuen Regelung sollten die Polizeidirektionen der Länder mit den jeweiligen Gesundheitsbehörden Rücksprache halten und die weitere Vorgehensweise in ihrem Wirkungsbereich klären.

Keine Quarantäne für St. Wolfgang
Zum aktuellen Coronavirus-Cluster in St. Wolfgang erklärte Nehammer, die Polizei könne die Rolle, die ihr die Landesgesundheitsbehörden zuweise, jederzeit erfüllen - etwa die stichprobenartige oder ständige Kontrolle von Verordnungen. Das treffe etwa auf die seit Montag geltende Regelung für abreisende Gäste im Tourismusort zu. Urlauber in St. Wolfgang müssen bei der Abfahrt einen Zettel ausfüllen, von wo sie kommen, wohin sie reisen, und ob sie getestet worden sind, und diesen bei Nachfrage auch vorweisen können.

Der Abteilungsleiter für Wirtschaft und Betrug im Landeskriminalamt Salzburg, Wolfgang Haim (l.) und Innenminister Karl Nehammer (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Der Abteilungsleiter für Wirtschaft und Betrug im Landeskriminalamt Salzburg, Wolfgang Haim (l.) und Innenminister Karl Nehammer

Eine Quarantäne für den Ort oder einzelne Ortsteile zeichne sich aber nicht ab. „Weil man in der Lage ist, die Cluster rasch zu identifizieren und die Menschen zu isolieren.“ Auch Betriebsschließungen seien nicht angedacht. Ziel sei es immer gewesen, flächendeckende Maßnahmen zu verhindern. Inwieweit der Cluster im Ort im angekündigten Ampelsystem des Bundes beurteilt worden wäre, konnte Nehammer am Montag nicht sagen. Die ersten „Pflöcke“ der Ampelregelung sollen ihm zufolge beim Ministerrat am Donnerstag präsentiert werden.

Polizeischüler mit Covid-19-Verdacht
Detail am Rande: Ein Termin des Innenministers in der neuen Polizeischule in der Stadt Salzburg ist am Montag kurzfristig abgesagt worden. Bei einem Polizeischüler war ein Covid-19-Verdacht aufgetreten. Wie eine Sprecherin der Polizei zur APA sagte, werde die Klasse abgesondert, bis das Testergebnis vorliege.

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