An Dreistigkeit kaum zu überbieten, was Ermittler der Landespolizeidirektion Steiermark jetzt aufgedeckt haben: Um weiterhin illegal rot-weiß-rote Sozialleistungen kassieren zu können, wurden zwischen 2014 und 2015 mehr als 1000 Kosovaren regelmäßig von einer eigens installierten Buslinie extra für Behörden-Termine nach Österreich gekarrt.
Arbeitslosengeld, Mindestsicherung oder Familienbeihilfe - allesamt Sozialleistungen, die grundsätzlich nur in Anspruch genommen werden dürfen, wenn man auch in Österreich seinen Lebensmittelpunkt hat. Dies sahen aber mehr als 1000 Kosovaren offenbar anders. Sie waren einzig und allein zum Schein bei uns gemeldet, lebten in ihrer Heimat - und kassierten dennoch groß ab.
Ein kriminelles System, das sich ein Verdächtiger aus dem Kosovo zunutze machte. Um weiterhin die staatlichen Gelder in Anspruch zu nehmen, mussten die Betrüger auch regelmäßig bei den Behörden vorstellig werden.
Und so gründete der Kosovare kurzerhand ein Busunternehmen, mit dem er (aufgeteilt auf zwei Fahrzeuge) seine Landsleute über ein Jahr hinweg zu uns kutschierte. Betrugs-Tourismus im wahrsten Sinne des Wortes.
Hinschauen lohnt sich! Wenn wir unser Sozialsystem nachhaltig intakt halten wollen, müssen wir es auch besser vor Betrügern schützen.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)
Insgesamt 1737 Fahrten mit über 1000 Verdächtigen wurden nachweislich durchgeführt. Der bislang erhobene Gesamtschaden: mehrere Hunderttausend Euro.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung/krone.at
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