"Krone": Laut einer Aussendung des Roten Kreuzes ist der Vorfall im Rahmen einer "Schnitzeljagd" passiert.
Stefan Goldgruber: Ja. Dazu muss man wissen, dass wir als erste private Volksschule der Steiermark etwas andere Unterrichtsmethoden haben. So wollten wir ab Mittwoch mit der vierten Klasse drei Tage am Land verbringen, damit sich die Kinder - ein Schüler ist neu zu uns gekommen - besser kennenlernen. Unser Ziel war heuer Deutschlandsberg, wo wir geplant haben, in einem Bio-Bauernhof zu übernachten.
"Krone": Aber leider musste der Ausflug schon am ersten Tag abgebrochen werden.
Goldgruber: Ja, leider. Nach dem gemeinsamen Kochen haben meine Kollegin und ich für die 17 Kinder Aufgaben vorbereitet, die den Teamgeist fördern sollen. Zum Beispiel: Zwei Gruppen stehen auf einem Baumstamm und müssen die Seiten wechseln, ohne hinunterzusteigen.
"Krone": Zu diesem Spiel ist es aber nicht mehr gekommen.
Goldgruber: Nein. Eine Station hätte die Schüler in eine Wiese geführt. Stattdessen haben sie einen Hinweis im Bereich eines Bildstocks vermutet. Hinweis war keiner dort, dafür - vielleicht unter dem Dach oder sonst wo in der Nähe - ein Schwarm von Hornissen. Und diese haben dann wohl ihre Brut verteidigt.
"Krone": Und danach?
Goldgruber: Es war wie im Krieg. Die Hornissen haben uns attackiert. Manche hat's an den Armen und Beinen erwischt, manche am Kopf. Ich selbst bin sechs Mal gestochen worden, eine Kollegin hat gleich 20 Stiche abbekommen. Deshalb hat sie aus Sicherheitsgründen die Nacht im Spital verbracht. Mir ist es in der Panik gelungen, die Kinder auf die Wiese zu dirigieren. Dort waren sie in Sicherheit - und die Hornissen plötzlich nicht mehr da.
"Krone": Wie haben die Mädchen und Buben reagiert?
Goldgruber: Unterschiedlich. Ein Bub ist vier Mal gestochen worden, hat aber keinen Laut von sich gegeben. Neben ihm ist ein Mädchen mit zwei Stichen gesessen und hat geschrien, als ob es nun sterben müsste.
"Krone": Wie hat der Einsatz des Roten Kreuzes funktioniert?
Goldgruber: Einwandfrei und sehr professionell. Die sieben betroffenen Kinder wurden als Vorsichtsmaßnahme im Spital ambulant behandelt.
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