Es war ein Tsunami an Arbeit, der im März die Mitarbeiter des AMS erfasste: Die Corona-Krise sorgte für Zigtausende neue Arbeitslose, eine Flut an Kurzarbeitsanträgen, überlastete Telefonleitungen. Mehr als 4000 Überstunden fielen alleine in der Steiermark an. Der Betriebsrat droht nun mit Arbeitskampf, auch die Chefetage betont: „Wir brauchen dringend zusätzliches Personal!“
Der Höhepunkt der Arbeitsmarkt-Krise ist vorerst überwunden, doch die Zahlen sind nach wie vor dramatisch: In der Steiermark sind fast 49.000 Menschen ohne Job, dazu kommen mehr als 78.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.
Eine gewaltige Aufgabe für alle Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice. 704 Planstellen gibt es in der Steiermark (davon sind etwa 30 Personen in Ausbildung), vor drei Jahren waren es noch 721. Damit komme man nicht aus, heißt es ganz klar aus der Landesgeschäftsstelle in Graz. „Personell sind wir an der absoluten Belastungsgrenze.“ Viele erfahrene Kollegen gehen zudem in Pension.
Arbeitslosen-Zahlen sollen wieder steigen
Österreichweit fielen seit Beginn der Krise 73.000 Überstunden an, in der Steiermark waren es bis Ende Juli 4266. Und ein Ende der Belastung ist nicht in Sicht: Im Herbst drohen wieder steigende Arbeitslosenzahlen, dazu wurde das Kurzarbeitsmodell verlängert. Zentralbetriebsrat Heinz Rammel hat nun zur Urabstimmung über gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen - bis hin zu Streik - aufgerufen. 652 Vollzeitstellen mehr werden von der Politik gefordert.
Auch der steirische Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe sieht dringenden Handlungsbedarf: Alleine in der Abwicklung der Kurzarbeit arbeiten 40 Mitarbeiter, die davor andere Aufgaben hatten, viele weitere kümmern sich um die tausenden Arbeitslosengeldanträge. „Dieses Personal fehlt in der Betreuung der Arbeitsuchenden und der Vermittlung“, so Snobe.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Beratung statt persönlich in der Geschäftsstelle großteils telefonisch oder online - auch das ist ein Mehraufwand...
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