Heftige Unwetter sind am Samstag über weiten Teilen Österreichs niedergegangen und haben schwere Schäden hinterlassen. In Tirol wurden zwei Autos und ein Motorradfahrer von einer Mure erfasst, weitere Abgänge sorgen für Behinderungen. In der Steiermark wurde eine Frau mit ihrem Baby von einer Mure eingeschlossen. Auch in Niederösterreich und Salzburg standen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz.
Besonders betroffen war das Zillertal, wo bei Ginzling ein Erdrutsch zwei Pkw und einen Motorradfahrer erfasste. Der Motorradfahrer dürfte sich nach ersten Informationen der Landeswarnzentrale nicht allzu schwer verletzt haben.
Holzbrücke und Gemeindebrücke mitgerissen
Nach Angaben der Polizei wurde in Aschbach (Gemeindegebiet Längenfeld) im Ötztal am Nachmittag eine Gemeindebrücke geflutet. Im Ortsgebiet von Sölden riss laut Landeswarnzentrale eine Mure eine Holzbrücke mit. Verletzt wurde niemand. Am Abend begannen die Einsatzkräfte bereits mit den Aufräumarbeiten. Der Radweg und die Forststraße bleiben in diesem Bereich auf unbestimmte Zeit gesperrt.
100 Pkw und ein Reisebus saßen zwischenzeitlich fest
Im Gemeindegebiet Kaunertal - Bereich Röthbach wurde die Kaunertaler Gletscherstraße einer Länge von ca. 50 m bis zu zwei Meter hoch verschüttet. Die Gletscherstraße konnte durch schweres Gerät einspurig geräumt werden, damit die dahinter befindlichen Fahrzeuge heraus gelangen konnten. Dabei handelte es sich um etwa 100 Pkw und einen Reisebus. Die Gletscherstraße soll ab Sonntag wieder befahrbar sein.
Im Stubaital in Neustift wurde die Zufahrtsstraße zwischen Ranalt und der Bsuchalm komplett verlegt. Die Straße war am Samstagabend nicht mehr passierbar. Die eingeschlossenen Fußgänger und Wanderer konnten von den Einsatzkräften geborgen werden.
Frau mit Baby in einer Mure eingeschlossen!
Auch in der Steiermark gingen einige Muren ab. Eine Frau mit einem Baby wurde von einer eingeschlossen und konnte erst durch die Feuerwehr befreit werden. Auch in Osttirol und Oberkärnten rückten wegen des schlechten Wetters mehrere Feuerwehren aus.
Straßen und Keller überflutet
Unwetteralarm auch in Salzburg: Laut Landesfeuerwehrkommando waren vor allem der Pongau und der Pinzgau betroffen. Mehr als 100 Mitglieder von rund 15 Feuerwehren rückten wegen Murenabgängen, überfluteten Straßen und Kellern, Verklausungen von Bächen und umgestürzten Bäumen aus. Die B163 im Bereich zwischen Wagrain und St. Johann im Pongau war gleich von mehreren Erdrutschen betroffen. Im Pinzgau kam es vorwiegend in Mittersill, Uttendorf, Stuhfelden, Maishofen und Viehhofen zu Feuerwehreinsätzen. Das Ausmaß der Schäden war vorerst nicht bekannt. Angaben über verletzte Personen hat es bisher nicht gegeben.
„Sintflutartige Niederschläge“
In Niederösterreich wurden bis zum frühen Abend mehr als 70 Einsätze vermeldet. Etwa 30 entfielen auf den Bezirk Krems. „Eine halbe Stunde sintflutartige Niederschläge“, postete ein Bewohner auf Facebook.
Feuerwehren wurden u.a. in Krems selbst, in Mautern, Spitz, Langenlois, Göttweig und Dürnstein angefordert. Hilfe war auch in Aggstein, Kilb und Kirnberg a.d. Mank (Bezirk Melk), in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) sowie in Laa a.d. Thaya und Ladendorf (Bezirk Mistelbach) gefragt. Sturmschäden waren zu beseitigen und Auspumparbeiten durchzuführen.
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