Die Wiener FPÖ hat am Freitag ihre erste Plakatwelle für die bevorstehende Wien-Wahl am 11. Oktober vorgestellt und setzt dabei weiterhin voll auf das Thema Migration. Auf den Sujets gibt sich Spitzenkandidat Dominik Nepp als Verteidiger österreichischer Werte, die er von SPÖ, ÖVP und den Grünen als bedroht sieht. Der politische Konkurrenz wirft er gleichzeitig Unterstützung für den radikalen Islam vor. Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) steht im Kreuzfeuer der Freiheitlichen Kritik. „Sein Wien“ ist auf einem der Plakate mit türkischen Fahnen hinterlegt, während Nepp sich auf der anderen Seite einen Marmorkuchen schmecken lässt.
Mit dieser Splitting-Variante möchte die FPÖ „Gegensätze aufzeigen“: „Wir zeigen deutlich auf, wie Wien unter Bürgermeister Ludwig aussieht und wie es unter einer starken FPÖ aussehen könnte“, erklärte Nepp. SPÖ, ÖVP und die Grünen sind für ihn „Zuwanderungsparteien, deren Willkommenskultur Wien zuungunsten der echten Wiener maßgeblich verändert“ habe. Auf einem Sujet sind auch vollverschleierte Frauen sowie ein Halbmond über dem Stephansdom zu sehen.
Gemeindewohnungen nur an Österreicher
Von den Bürgern höre Nepp immer wieder, dass Wien sich seit 2015 sehr zum Nachteil verändert habe. „Wir als Partei der Wiener wollen unser Wien wieder zurückholen und nicht das Wien, das Ludwig, (die grüne Spitzenkandidatin Birgit) Hebein und die ÖVP verursacht haben“, sagt er. Eine konkrete Forderung des Wiener FPÖ-Chefs ist etwa, dass die Vergabe von Gemeindewohnungen an die österreichische Staatsbürgerschaft gekoppelt sein sollte.
FPÖ will „sozial gerechtes Wien“
Als „riesiges Problem“ sieht Nepp die „unzähligen Sozialzuwanderer aus aller Welt“. Darunter würden die Bereiche Sicherheit, Kriminalität, Bildung oder auch die Gesundheitsversorgung leiden. Die FPÖ möchte ein „sozial gerechtes Wien“, wo „heimische Familien unterstützt und nicht 60 Prozent der Mindestsicherung an Nicht-Staatsbürger ausgeschüttet werden“.
Nepp warf der SPÖ außerdem vor, eng mit dem radikalen Islam verbandelt zu sein, und kritisierte dabei auch die Grünen mit ihrer „undifferenzierten Willkommenskultur“ sowie die ÖVP, die „nicht willens“ sei, radikal-islamische Vereine zu verbieten.
FPÖ laut Umfrage auf Platz vier
Laut Wahlkampfleiter Harald Vilimsky befinde sich die FPÖ aktuell im Match um Platz drei mit den Grünen und visiere das Match um Platz zwei an. Er gab jedoch zu, dass die Ausgangslage für die FPÖ „freilich keine einfache“ sei. Es zeichne sich jedoch ein Aufwind ab, weil man in den Umfragen bei sechs Prozent gestartet sei.
Laut einer aktuellen OGM-Wahlumfrage liegt die FPÖ derzeit bei elf Prozent und damit fünf Prozentpunkte hinter den Grünen. Das bedeutet in der Sonntagsfrage Platz vier, weil die SPÖ (39 Prozent) und die ÖVP (21 Prozent) in der Gunst der Wahlberechtigten deutlich vorne liegen.
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